Werbung

Gefährliche "Superkraft"-Aktion: Bolivianische Kinder lassen sich von Giftspinne beißen

Die drei Jungs finden die Spinne auf der Straße. Sofort erinnert sie das schwarz-glänzende Tier an den Marvel-Helden Spider-Man, der seine übermenschlichen Kräfte durch den Biss einer Spinne erhalten hat. Also fangen sie an, das Tier mit einem Stock zu reizen.

Eine weibliche Schwarze Witwe. Sie hat ihren Namen, weil sie nach der Paarung manchmal das Männchen tötet. (Symbolbild: gettyimages / PetePattavina)
Eine weibliche Schwarze Witwe. Sie hat ihren Namen, weil sie nach der Paarung manchmal das Männchen tötet. (Symbolbild: gettyimages / PetePattavina)

Drei bolivianische Brüder mussten im Krankenhaus behandelt werden, weil sie von einer Giftspinne gebissen worden waren. Die Jungs im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren hüteten gerade Ziegen in der Provinz Chayanta, als sie das Tier – eine Schwarze Witwe – fanden. Als große Fans der Marvel-Comics glaubten sie, dass die Spinne ihnen Superkräfte verleihen könnte. Also ließen sich alle drei reihum beißen, um die Fähigkeiten Spider-Mans zu erhalten.

Epidemiologe erzählte davon

Unter anderem hat Telemundo über den Vorfall berichtet. Er gelangte laut dem spanischsprachigen Fernsehsender an die Öffentlichkeit, weil Virgilio Pietro, der leitende Epidemiologe am bolivianischen Gesundheitsministerium, in seinem Tagesbericht zu den Entwicklungen der Coronavirus-Pandemie davon erzählte.

Lesen Sie auch: Katapult-Spinne schleudert sich selbst auf ihre Beute

Die Jungs hätten die kleine schwarze Spinne demnach am 14. Mai nahe der Stadt Potosi auf der Straße gefunden. Sie dachten wohl sofort an den Superhelden Spider-Man und dass dieser im Comic seine übermenschlichen Kräfte durch den Biss einer Spinne erhalten hatte. Die Kinder reizten also das Tier mit einem Stock, bis es den ältesten der Brüder biss. Dann war der mittlere an der Reihe, schließlich ließ sich auch noch der jüngste beißen.

“Für Kinder ist alles real”

Die ersten Symptome traten schon nach wenigen Minuten auf. Die Mutter, die zum Zeitpunkt des „Experiments“ gerade Brennholz holen war, brachte ihre weinenden Kinder dann schnell ins Krankenhaus – nachdem sie erfahren hatte, was genau passiert war. Doch die Medikamente halfen nicht, am Folgetag litten die Jungs an Muskelschmerzen, Schweißausbrüchen, Fieber und Zitteranfällen. Sie wurden daraufhin ins Zentralkrankenhaus nach La Paz gebracht, wo sie endlich das passende Anti-Serum erhielten. Vor einer Woche wurden sie gesund entlassen.

Laut Telemundo wollte Epidemiologe Pietro die Geschichte als Warnung für andere Eltern verstanden wissen, damit sie „vorsichtig“ seien, denn für „Kinder ist alles real, egal ob Filme oder Träume.“ Spinnenbisse kommen in Bolivien nicht selten vor. Doch meist ist nicht die Schwarze Witwe verantwortlich – sie gilt laut National Geographic eigentlich nicht als aggressiv oder tödlich. Gefährlicher sind Bisse der Trichternetzspinne, deren Gift unbehandelt schnell zum Tod führen kann.

Im Video: Riesige Spinne: Frau fängt Krabbeltier mit Frischhaltedose ein