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Video vom Futtermeister im Kölner Zoo: „Gourmets gibt es unter den Tieren nicht“

Seit 18 Jahren ist Guido Hündgens der Herr über den Futterhof.

Nuss-Nougat-Creme. Wer liebt sie nicht? Aber nicht jeder hat gleich eine kleine Palette voll davon im Regal. Guido Hündgens schon. Seit 18 Jahren ist er Herr über die Lebensmittel für die Tiere im Zoo. „Die Creme ist gut, um Medizin darin zu verstecken“, sagt Hündgens, „oder um die Bären zu beschäftigen.“ Tierpfleger verteilen die Paste mit dem Pinsel im Gehege. Das Suchen und Finden, das Schnuppern und Schlecken halte die Tiere bei Laune. In der Regel aber steht Deftiges und Gesundes auf dem Speiseplan der Tiere im Zoo. Rund 900 Kilo Fleisch sind im Kühlraum vorrätig; neben geviertelten Pferden stapeln sich unter anderem Boxen mit Fisch. In einer Scheune sind fünf Tonnen Heu untergebracht. Kisten voller Äpfel, Mangos, Papayas, Kiwis, Sellerie, Lauch, Zwiebeln, Süßkartoffeln und Paprika stehen im Lager – alleine an Obst und Gemüse werden 5,4 Tonnen pro Woche im Zoo verfüttert. „Der Futterhof ist wie ein Haushalt, nur ein bisschen größer“, sagt Hündgens. Der 55-Jährige ist in der Nachbarschaft des Zoos aufgewachsen. „Da war der Berufswunsch relativ früh klar“, sagt er. Die Liebe zu Tieren liege in der Familie: Seine Eltern hatten einen Hund, ein Großonkel gestaltete für Stollwerck Schokoladenverpackungen mit exotischen Tieren. Der Großonkel ist nach Südafrika ausgewandert. Hündgens begann 1977 im Kölner Zoo seine Ausbildung zum Tierpfleger. Tiger bekommt sieben Kilo Fleich am Tag – Affen Tee Erst kümmerte er sich um die Elefanten, dann um die Vögel. In den 90er-Jahren lernte ihn sein Vorgänger als Futtermeister an. „Die Arbeit ist verantwortungsvoll und abwechslungsreich“, sagt Hündgens. Auch seinen Freiraum wisse er zu schätzen. „Es fühlt sich manchmal fast an, als sei ich mit dem Futterhof selbstständig.“ Hündgens’ Reich liegt am nördlichen Ende des Zoos zwischen Pionierstraße und Boltensternstraße. Morgens um 7 Uhr geht der Betrieb los. Mit vier Mitarbeitern portioniert Hündgens das Futter. Fleischwolf und Industriewaage kommen zum Einsatz – ein Tiger etwa bekommt sieben Kilo Fleisch am Tag. Für die Affen wird Tee gekocht. „Wegen des Geschmacks trinken sie mehr, als wenn es nur Wasser gäbe“, sagt Hündgens. Das sei wünschenswert. Das Futter bezieht der Zoo meist direkt vom Schlachthof, vom Großmarkt oder den Herstellern. Gräser und Mais baut der Zoo selbst an. Ein- bis zweimal wöchentlich wird angeliefert. Mit dem Radlader, Pick-Up oder Unimog fahren die Mitarbeiter das Futter zu den Gehegen. Die Fütterung übernehmen die jeweils zuständigen Tierpfleger. Wie im normalen Haushalt – nur ein bisschen größer „Gourmets gibt es unter den Tieren nicht. Wenn sie Hunger haben, dann fressen sie“, sagt Hündgens, der auch die Futterpläne erstellt. Neben Fleisch, Obst und Gemüse wird auch spezielle Tiernahrung verfüttert. Enten und Flamingos bekommen ein Fertigfutter: Weizen, Mais, Fischmehl und andere Zutaten werden mit Mineralstoffen zu Kügelchen gepresst. „Da ist kompakt alles drin, was die Tiere brauchen“, sagt Hündgens. Der Zoo gibt jährlich rund 700.000 Euro für Futter aus. Am teuersten sei die Spezialnahrung für Ameisenbären. Das Tier bekommt ein Pulver aus gemahlenen Insekten, Mehl und weiteren Zutaten. „Und wenn alle Tiere versorgt sind, dann räumen wir auf, spülen und putzen“, sagt Hündgens, „wie im normalen Haushalt.“ Nur ein bisschen...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta