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Füttern und Winterquartier: Wie ihr Igeln helfen könnt

Igel gehören zu den niedlichen und unkomplizierten Tieren, die auch im eigenen Garten so gut wie jeder gerne sieht. Deswegen ist der Wunsch oft groß, ihnen beim Überwintern zu helfen, sei es durch Füttern oder Bereitstellen eines Quartiers für den Winterschlaf. Wie ihr Igeln am besten helft, verraten wir euch hier.

So süß und freundlich die kleinen Igel wirken - es sind wilde Tiere, die nur in Ausnahmefällen Hilfe brauchen (Bild: Getty Images)
So süß und freundlich die kleinen Igel wirken - es sind wilde Tiere, die nur in Ausnahmefällen Hilfe brauchen (Bild: Getty Images)

Eigentlich sind Igel natürlich von Natur aus bestens in der Lage, sich auf die kalte Jahreszeit und den damit einhergehenden Winterschlaf vorzubereiten. Gerade in städtischen Gegenden, wo ausreichende natürliche Ressourcen fehlen können, haben es die Igel manchmal jedoch etwas schwerer. Es gibt Dinge, die Tierfreunde tun können, um den kleinen Tieren zu helfen.

Unterschlupf für den Winterschlaf

Wer einen eigenen Garten hat, kann den Igeln einen Unterschlupf anbieten, wie Igelschützerin Heidi French von der Igelhilfe Mecklenburg-Vorpommern dem NDR erklärt. Spezielle Igelhäuschen aus dem Baumarkt sind hierfür eine Option - man kann jedoch auch einen ganz natürlichen Schlafplatz für sie schaffen, zum Beispiel indem man an einem ruhigen Platz am Gartenrand:

  • eine Kompostecke einrichtet

  • einen dichten Laubhaufen zusammenrecht

  • einen Zweighaufen schichtet

  • einen Holzstapel aufbaut

Bei sich zuhause aufnehmen sollte man Igel nur in absoluten Ausnahmefällen - also bei kranken oder deutlich geschwächten Tieren - überwintern lassen. In allen anderen Fällen schadet den Wildtieren menschlicher Kontakt mehr, als dass er nützt.

Wer bei der herbstlichen Gartenarbeit ein Igelnest entdeckt, sollte diese weder zerstören noch umsetzen. Je weniger man die Igel stört, desto besser kommen sie durch den Winter.

Igel im Winter füttern: Ist das überhaupt sinnvoll?

Das gilt übrigens auch beim Thema Füttern. Denn ein gesunder Igel findet in einer passenden Umgebung in der Regel genug Futter und Verpflegung, um eigenständig überwintern zu können. Füttert man sie aus gutem Willen den ganzen Herbst hindurch und bis in den Winter hinein, kann es sogar passieren, dass sie gar nicht erst in Winterschlaf gehen. Aktiv werden sollte man nur bei offensichtlich hilfsbedürftigen Tieren. Laut Bund Naturschutz sind dies:

  • verwaiste Igelsäuglinge (geschlossene Augen und Ohren, tagsüber außerhalb des Nestes),

  • verletzte Igel

  • unterernährte Igel (hager und länglich im Körperbau, gutgenährte Igel sind birnenförmig)

  • kranke Igel (apathisch, mager und ohne ersichtlichen Grund wie Störung durch Mensch oder Fressfeinde tagsüber unterwegs)

  • Jungigel, die Anfang November weniger als 500 Gramm wiegen

Große Sorgen machen sich viele, wenn sie nach Wintereinbruch einem wachen Igel begegnen. Doch gerade bei milderen Temperaturen ist es völlig normal, dass die Tiere gelegentlich aus dem Winterschlaf erwachen. Füttern ist nur nötig, wenn dies öfter passiert, da das arg an den Fettreserven der Igel zehren würde. Auch magere oder hilfsbedürftig wirkende Tiere können jetzt Futter vertragen.

Igel füttern: Was sich als Igelfutter eignet

Für die fleischfressenden Igel eignet sich besonders Futter, das reich an tierischem Eiweiß und ungewürzt ist. Der Klassiker ist Katzenfutter (feucht oder trocken), das Igel besonders gut vertragen.

Ebenfalls gut für Igel geeignet sind hartgekochte Eier, ungewürztes Rührei oder gut durchgebratenes, ungesalzenes Rinderhackfleisch. Wer den Igeln in seiner Umgebung auch etwas zu trinken anbieten will, sollte Wasser in einer flachen Schale bereitstellen.

Igel füttern: Was ihr ihnen nicht geben solltet

Absolutes No-Go für Igel ist Milch - selbst bei Jungtieren. Die kleinen Tiere können Laktose nicht verdauen und bekommen davon Durchfall, der gerade für ein bereits unterernährtes Tier gefährlich werden kann.

Auch Obst, Gemüse und Nüsse vertragen Igel nicht gut. Und selbst das im Handel erhältliche Igelfutter hat fast immer keine ideale Zusammensetzung für die Verdauung der kleinen Fleischfresser. Speisereste sind ebenfalls ungeeignet für die kleinen Tiere.

Video: Von wegen süß: Kleiner Igel startet hinterhältigen Angriff