Gänsehaut-Tanz bei "Dancing on Ice": Joey Heindle ehrt verstorbene Roxette-Sängerin

Das SAT.1-Promi-Eislaufen drehte in der Vorschlussrunde. Joey Heindle kreierte einen Gänsehautmoment und Nadine Angerer einen neuen Sprung. Ginge es bei "Dancing on Ice" nach Humor, hätte die "eislaufende Waschbürste aus der Autowaschanlage" sicher das Finale erreicht.

Sie wurde bereits als "deutsche Eiche" bezeichnet. Dann wiederum als "erotischer Adler". Über ihre eisläuferischen Fähigkeiten mögen diese Begriffs-Schöpfungen der Juroren Judith Williams, Daniel Weiss und Katarina Witt noch nicht allzu viel ausgesagt haben. Wenn es aber wie nun aus dem Munde von Weiss hieß, "Du siehst aus wie die eislaufende Waschbürste aus der Autowaschanlage", dann sollte das für Nadine Angerer bestimmt nichts Gutes bedeutet haben.

Mit der sechsten Live-Show befand sich "Dancing on Ice" am Freitagabend nun auch schon wieder im Halbfinale. Zehn Paare jeweils mit Promi-Beteiligung waren ursprünglich gestartet. Fünf waren in der Vorschlussrunde noch übrig geblieben. Und nur drei von ihnen konnten ins Finale einziehen.

Dass Angerer nicht in der letzten Show am kommenden Freitag dabei sein würde, zeichnete sich bereits ab. Zu schwach war die "Natze" auf dem Eis, zu ungelenk auf Kufen. Dafür umso amüsanter in Sachen Selbstironie. Die ehemalige Torhüterin der Frauenfußball-Nationalmannschaft zeigte sich bei ihrer Kür zu "I'm Walking On Sunshine" von Katrina & The Waves doch tatsächlich in einem knallgelben Glitzerfummel. 15.000 kleine Steine klebten an dem Kostüm, das sechs Kilogramm wog. Und es bedeckte doch nicht alle Körperteile.

"Wann warst du das letzte Mal schulterfrei?", fragte Moderator Daniel Boschmann die Angerer nach ihrem Lauf. "Bei der Geburt wahrscheinlich", antwortete sie daraufhin. Die Lacher und das Amüsement des Publikums hatte sie damit einmal mehr auf ihrer Seite.

Frei nach dem "Natzinger"

Doch auch bei einem Promi-Eislaufen geht es letztendlich um gezeigte Leistung - und nicht um Humor. Angerer sollte einen frei gewählten Sprung aus dem Eislauf-Standard-Repertoire zeigen. Was sie darbot, erinnerte die Juroren an gar nichts. Dass Angerer in Anspielung auf ihren Spitznamen soeben den nach eigener Aussage "Natzinger" erfunden hätte, konnte sie vor dem Ausscheiden nicht mehr retten.

Mit Angerer schied auch André Hamann aus. Der von SAT.1 so gerne als "internationales Top-Model" beschriebene Promi hätte mit einer sehenswerten und laut Williams durchaus "gefährlichen" Kür durchaus ein Weiterkommen verdient gehabt. An der ordentlich rasierten Brust des Models aber perlten nicht nur Wassertropfen ab. Auch erweckte Hamann kaum Emotionen. Trotz guter 26,5 Jurypunkte bekam das Model kaum Zuschauerstimmen per Telefon-Voting.

Große Emotionen zu Roxette

Für die großen Gefühle hingegen sorgte Joey Heindle. Mit der Profi-Eisläuferin und praktischerweise Lebensgefährtin Ramona Elsener lief er eine Kür zu "It Must Have Been Love" von Roxette. Marie Frederiksson, die Sängerin des schwedischen Pop-Duos, war erst vergangenen Montag nach langem Krebsleiden verstorben. Nur einen Tag zuvor erfuhren das Paar Heindle/Elsener, dass sie zu dem Roxette-Song aufs Eis sollten.

"Wir sind erst gar nicht damit klargekommen", erklärte Heindle zunächst im Einspielerfilm. Live auf dem Eis dann aber wurde der Sänger einem sehr hohen Anspruch an sich selbst gerecht. "Ich will diese wunderbare Sängerin ehren und zeigen, wie dankbar ich bin, dass ich zu diesem Song fahren kann", sagte der 26-Jährige.

Heindle erhielt mit 27,5 Jury-Punkten gleichauf mit Eric Stehfest die höchste Wertung des Abends. Somit stand schnell fest, dass beide das Finale von "Dancing on Ice" bestreiten würden. Ihnen folgte Lina Larissa Strahl. Die junge Sängerin und Schauspielerin qualifizierte sich über das "Skate-off" für die allerletzte Show.