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G20-Treffen: Olaf Scholz begegnet in Argentinien hohen Erwartungen

Olaf Scholz wirkt beim ersten internationalen Auftritt als Finanzminister noch fahrig. Vielleicht auch, weil andere viel erwarten.

Buenos Aires.  Über diese Frage hat Olaf Scholz noch gar nicht nachgedacht. Wie möchte er angesprochen werden nach seinem Wechsel von Hamburg nach Berlin? Herr Minister, Herr Vizekanzler oder einfach Herr Scholz? Herr Scholz sei schon okay. "Irgendwer wird mich sicher noch als Bürgermeister anreden", sagt Scholz und kichert über seinen eigenen Witz.

Seit vergangenem Mittwoch ist Schluss mit Bürgermeister. Am Freitag war der neue Bundesfinanzminister mit der Kanzlerin in Paris, nun ist Scholz wieder in der Luft. Der 59-Jährige sitzt auf einem Sofa an Bord eines Regierungs-Airbus. Scholz trägt über dem Hemd einen Wollpulli, dazu Jeans und Joggingschuhe. Ein bisschen Gemütlichkeit muss sein, schließlich dauert der Flug zum G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs nach Buenos Aires 15 Stunden.

Olaf Scholz kennt Argentinien von früheren Reisen

Scholz mag Argentinien. Anfang der 1980er-Jahre, da war sein Haar noch lang und lockig, träumte er wie viele junge Genossen vom Sieg des Sozialismus. Er war einer der führenden Jusos und bereiste als Vize-Präsident der Internationalen Union der Jungsozialisten die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas. Auch zum Urlaub war Scholz mal da, wanderte im Gletscher-Paradies Patagonien und schaute sich Pinguine an.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am 14. März zum vierten Mal als Regierungschefin gewählt worden. Auch ihr Bundeskabinett aus SPD-, CDU- und CSU-Ministern wurde vereidigt. Gregor Fischer / dpa Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble nahm Merkel den Amtseid ab. HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS Nach der Wahl im Bundestag wurde Merkel von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Bundeskanzlerin ernannt. Michele Tantussi / Getty Images Im neuen Bundeskabinett stellen CDU und SPD stellen jeweils sechs, die CSU drei Minister. Dazu kommen noch Staatsminister. So sieht Merkels viertes Kabinett aus. --- / dpa Ursula von der Leyen (CDU) bleibt Bundesverteidigungsministerin. Sie ist ein von drei Frauen aus der sechsköpfigen CDU-Ministerriege. Wolfgang Kumm / dpa Peter Altmaier (CDU) ist Wirtschaftsminister. Zuvor war der Merkel-Vertraute Bundesminister für besondere Aufgaben – der offizielle Name für den Posten, der kurz Kanzleramtsminister genannt wird. M. Popow / imago/Metodi Popow Anja Karliczek (CDU) ist Ministerin für Bildung und Forschung. Vor ihrer Vereidigung war sie Bundestagsabgeordente aus NRW. Florian Gaertner/photothek.net / imago/photothek Jens Spahn (CDU) ist Gesundheitsminister. Zuvor war er parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium. Kay Nietfeld / dpa Julia Klöckner ist Landwirtschaftsministerin und gleichzeitig CDU-Chefin in Rheinland-Pfalz sowie Mitglied im CDU-Bundesvorstand. Andreas Arnold / dpa Der CDU-Politiker Helge Braun, Jahrgang 1972, ist neuer Kanzleramtsminister. Inga Kjer/photothek.net / imago/photothek CSU-Chef Horst Seehofer, als bayerischer Ministerpräsident von seiner Partei nicht mehr gewollt, ist Bundesinnenminister im Kabinett Merkel IV. Die CSU handelte aus, dass das Innenministerium um die Bereiche Heimat und Bauen erweitert wird. Stefan Boness/Ipon / imago/IPON Die CSU stellt drei Minister, darunter Andreas Scheuer, zuvor Generalsekretär seiner Partei: Der Politiker Jahrgang 1974 ist Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Kay Nietfeld / dpa Gerd Müller (CSU) bekam seine Ernennungsurkunde als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ebenfalls von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Müller hatte das Amt auch schon im vorhergehenden Merkel-Kabinett inne. FABRIZIO BENSCH / REUTERS Die SPD stellt sechs Minister in der dritten großen Koalition unter Bundeskanzlerin Merkel. Olaf Scholz ist Finanzminister und Vizekanzler. Der SPD-Politiker war zuvor Hamburgs Erster Bürgermeister und von 2002 bis 2004 SPD-Generalsekretär. Stefan Boness/Ipon / imago/IPON Heiko Maas (SPD) ist neuer Außenminister. Im Kabinett Merkel III hatte er das Amt des Justizministers inne. Michael Kappeler / dpa SPD-Politikerin Katarina Barley übernimmt das Justizministerium. In der GroKo zuvor war sie Familienministerin, davor SPD-Generalsekretärin. Reiner Zensen / imago/Reiner Zensen Hubertus Heil, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, ist Arbeits- und Sozialminister und bekam die entsprechende Urkunde vom Bundespräsidenten. Michele Tantussi / Getty Images Franziska Giffey (SPD), zuvor Bezirksbürgermeisterin in Berlin-Neukölln, ist die neue Familienministerin. Karlheinz Schindler / dpa Svenja Schulze, bisher Generalsekretärin der NRW-SPD, hat nun den Posten als Umweltministerin inne. Rolf Vennenbernd / dpa Das sind die Staatsminister: SPD-Politiker Michael Roth ist Staatsminister für Europaangelegenheiten im Auswärtigen Amt. Carsten Koall / Getty Images Die CSU-Politikerin Dorothee Bär ist Staatsministerin für Digitales und im Kanzleramt angesiedelt. Karlheinz Schindler / dpa Monika Grütters (CDU) bleibt Kulturstaatsministerin. Pascal Le Segretain / Getty Images Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering, Frau des früheren SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering, ist Staatsministerin für internationale Kulturpolitik. Kay Nietfeld / dpa Feierlicher Termin am 14. März 2018 im Schloss Bellevue in Berlin (v.l.n.r.): Helge Braun (CDU), Gerd Müller (CSU), Anja Karliczek (CDU), Jens Spahn (CDU), Katarina Barley (SPD), Julia Klöckner (CDU), Ursula von der Leyen (CDU), Heiko Maas (SPD), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Olaf Scholz (SPD), Horst Seehofer (CSU), Peter Altmaier (CDU), Hubertus Heil (SPD), Franziska Giffey (SPD), Andreas Scheuer (CSU) und Svenja Schulze (SPD). Bernd von Jutrczenka / dpa

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