Gallant: Schwerpunkt des Krieges verschiebt sich in Richtung Norden
Der Schwerpunkt der Krieges im Nahen Osten verschiebt sich für Israel nach Angaben des Verteidigungsministers Joav Gallant in Richtung Norden, wo die israelische Armee und die Hisbollah im Libanon sich bekämpfen. Ressourcen würden dieser Front zugewiesen, erklärte Gallant bei einem Besuch auf einem israelischen Luftwaffenstützpunkt am Mittwoch nach Angaben seines Büros. "Wir stehen am Beginn einer neuen Phase des Krieges, die uns Mut, Entschlossenheit und Ausdauer abverlangt", betonte er.
"Unsere Aufgabe ist klar: Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen aus dem Norden sicher nach Hause zurückkehren können", sagte Gallant mit Blick auf die Evakuierung zahlreicher Einwohner im Grenzgebiet zum Libanon in den vergangenen Monaten.
Gleichzeitig versicherte der Minister, Israel habe die von der Hamas verschleppten Geiseln und den Kampf gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen "nicht vergessen".
Regierungschef Benjamin Netanjahu und Armeechef Herzi Halevi schlossen sich Gallant an. "Wir werden die Bewohner des Nordens sicher in ihre Häuser zurückbringen", sagte Netanjahu laut einer von seinem Büro veröffentlichten Erklärung. Halevi betonte, die Armee sei "fest entschlossen", die nötigen Bedingungen zu schaffen, damit die Bewohner des Nordens Israels "mit einem hohen Maß an Sicherheit in ihre Häuser und Gemeinden zurückkehren können".
Nach fast einem Jahr Krieg zwischen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel im Gazastreifen haben auch die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der mit der Hamas verbündeten Hisbollah im Libanon deutlich zugenommen. Zehntausende Menschen auf beiden Seiten der Grenze mussten fliehen.
Der Konflikt wurde bisher nicht offiziell als Krieg deklariert. Dennoch wurden durch die Feuergefechte im Libanon laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP bislang bereits 623 Menschen getötet, darunter mindestens 141 Zivilisten. Auf israelischer Seite, inklusive der annektierten Golan-Höhen, wurden nach Behördenangaben bislang 24 Soldaten und 26 Zivilisten getötet.
Am Montag hatte Gallant erklärt, "militärisches Handeln" sei "der einzige verbliebene Weg, die Rückkehr der nordisraelischen Gemeinden sicherzustellen".
kbh/lan