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"Game of Thrones" ist Schuld: Trump-Anwalt Rudy Giuliani findet seltsame Ausrede für kritisierte Rede

Der frühere Bürgermeister von New York City, Rudy Giuliani, zählte zu den engsten Vertrauten des noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump. Vor dem Sturm auf das Capitol in Washington D.C. Anfang Januar hatte auch er eine aufwieglerische Rede gehalten. Nun will er sich offenbar aus der Affäre ziehen – und macht die Fantasy-Serie “Game of Thrones” für sein Verhalten verantwortlich.

Rudy Giuliani versucht, sein Verhalten zu entschuldigen - anhand von "Game of Thrones". (Bild: ddp)
Rudy Giuliani versucht, sein Verhalten zu entschuldigen - anhand von "Game of Thrones". (Bild: ddp)

Weil seine heiklen Äußerungen möglicherweise zu den Eskalationen beigetragen haben, die sich am 6. Januar in Washington D.C. ereigneten, droht Rudy Giuliani nun ein Entzug seiner Anwaltslizenz. Der frühere Bürgermeister von New York City vertritt seit einiger Zeit den scheidenden US-Präsidenten Donald Trump als Anwalt und zählte zu seinen loyalsten Verbündeten.

Doch Giuliani hat eine vermeintliche Erklärung für seine aufwiegelnde Wortwahl: Seinen Vorschlag, der Ausgang der Präsidentschaftswahl solle als “Trial by Combat”, also “Prozess durch Kampf”, entschieden werden, habe er sich aus “Game of Thrones” abgeschaut, erklärte der Jurist in einem Interview mit The Hill.

Rudy Giuliani versuchte Tyrion Lannister zu kopieren, der an seiner Stelle jemanden für ihn kämpfen ließ. (Bild: ddp)
Rudy Giuliani nahm sich Tyrion Lannister zum Vorbild, der an seiner Stelle jemanden für ihn kämpfen ließ. (Bild: ddp images)

“Game of Thrones” – eine Dokumentation?

Kurios an seinen Aussagen in dem Interview ist auch, zu welchem Genre Giuliani die weltbekannte Fantasy-Serie nach den Romanen von George R.R. Martin zählt: “Ich bezog mich bei meiner Aussage auf die Art von ‚Prozess durch Kampf‘, wie er in dieser Dokumentation über das fiktive mittelalterliche England stattgefunden hat“, so Giuliani. Die Parallele sieht der Trump-Berater offenbar darin, dass die Serien-Figur Tyrion Lannister jemanden an seiner Stelle für sich kämpfen lässt, anstatt das Urteil des Gerichts abzuwarten.

"Game of Thrones": Schattenwolf gab es wirklich: Deshalb ist er ausgestorben

Zu sehen ist das Ganze zweimal im Verlauf der Fantasy-Serie, einmal in der ersten Staffel und einmal in der vierten Staffel, als Tyrion wegen Mordes angeklagt ist. In beiden Fällen kommt es daraufhin zu einer brutalen Auseinandersetzung, die Menschenleben fordert.

Weitere wirre Äußerungen von Donald Trumps Anwalt

Die Sache mit der Dokumentation mag womöglich als Scherz gemeint sein. Wieso jedoch ausgerechnet der Vergleich mit “Game of Thrones”, wo besagte Szenen stets blutig ausgingen, Giuliani entschuldigen soll, lässt der Anwalt offen.

Allerdings fügte er hinzu, dass er sich eher auf einen derartigen Prozess “zwischen Maschinen” beziehe und meinte damit offenbar die Wahlautomaten, die seiner Ansicht nach zu einem angeblich falschen Ausgang der Präsidentschaftswahl beitrugen.

Außerdem beharrt er darauf, dass die Menge von Trump-Anhängern “keine gewaltsame Reaktion“ auf seine Rede gezeigt habe. Wie so eine aussehe, wüsste er nämlich ganz genau, denn: “Ich habe schon einige Reden gehalten, bei denen jemand aufgesprungen ist und gerufen hat: ‚steck ihn (Joe Biden, Anm. d. Red.) in den Knast‘. Das war hier nicht der Fall. Es war kein emotionaler Bestandteil meiner Rede.“

Was genau sich bei den Prozessen von Tyrion Lannister ereignet hat, kann man sich jederzeit auf Sky Ticket anschauen. Dort sind alle acht Staffeln der Fantasy-Saga auf Abruf verfügbar.