Sie gammeln vor sich hin: Niemand will diese Teslas

Ein ungewöhnlicher Anblick bietet sich derzeit in Florida: Auf einem überwucherten Feld stehen Hunderte brandneue Tesla Model 3. Doch diese Elektroautos wurden von Tesla keineswegs vergessen.

Wer auf der Suche nach einem Tesla Model 3 ist, würde wohl kaum ein verwildertes Feld in Florida als Verkaufsort vermuten. Doch genau dort, an der Westküste des Bundesstaates, stehen Hunderte der Fahrzeuge, die seit Monaten auf ihren Verkauf warten.

Das Feld befindet sich in Tampa und dient aktuell als Zwischenlager für zahlreiche Tesla-Modelle, die frisch vom Produktionsband kommen. Aufmerksam wurde die Öffentlichkeit auf dieses "Tesla-Feld" durch einen Reddit-Beitrag, in dem ein Nutzer fragte: "Weiß jemand, was das ist? Hunderte Model 3 auf einem überwucherten Grundstück."

Über "Teslas in freier Wildbahn" können die User nur lachen

Im Kommentarbereich reagierte die Reddit-Community überrascht auf die ungewöhnliche Lagerung der Teslas. Einige vermuteten, dass diese Fahrzeuge als Reserve für das nahegelegene Service-Center dienen könnten, da das Hauptlager in Tampa offenbar überfüllt sei. Ein Nutzer spekulierte zudem, dass die Autos möglicherweise an verschiedene Standorte in der Umgebung verteilt würden.

Es gab auch humorvolle Kommentare: Einige Nutzer scherzten, die Fahrzeuge würden "weiden" oder "in freier Wildbahn leben". Andere zeigten sich jedoch besorgt über den Zustand der Fahrzeuge. Der ursprüngliche Beitragsautor kritisierte insbesondere die Lackierung und berichtete, dass der Lack teilweise abblättere, körnig wirke und an einigen Stellen so dünn sei, dass das Aluminium durchscheine.

Die ungewöhnliche Lagerung der Teslas hat einen einfachen Grund

Obwohl es so aussieht, als wären die nagelneuen Tesla Model 3-Fahrzeuge auf dem Feld in Tampa aufgegeben worden, ist das keineswegs der Fall. Tesla weiß genau, wo sich die Autos befinden und hat sie bewusst dort abgestellt. Doch warum auf einem überwucherten Feld?

Der Grund liegt im Platzmangel. Die nahegelegenen Verkaufsstellen haben keine Kapazitäten mehr und nutzen das Feld als provisorisches Zwischenlager. Dass Händler überschüssige Fahrzeuge außerhalb ihrer Verkaufsflächen unterbringen, ist nicht ungewöhnlich. Allerdings ist die Wahl eines verwilderten Feldes eher untypisch und wirft Fragen auf, ob dies die beste Lösung ist.

Aber was sagen die potenziellen Käufer?

Das Lagern von Fahrzeugen in einem überwucherten Feld bringt für potenzielle Käufer Probleme mit sich und könnte sich negativ auf die E-Autos auswirken. Das Feld ist nicht nur Wildtieren, sondern auch den starken Sonnenstrahlen Floridas ausgesetzt – beides ist nicht ideal, um ein neues Auto in Top-Zustand zu halten.

Wenn man sein Geld für ein neues Tesla Model 3 ausgibt, möchte man sicherlich nicht wissen, dass das Auto monatelang unter diesen Bedingungen gelagert wurde. Glücklicherweise wird das Fahrzeug vor der Auslieferung laut Tesla noch einmal gründlich überprüft, sodass es in einem makellosen Zustand ankommen sollte.

Nicht nur in den USA ist die Überproduktion ein Problem

Dass Teslas nicht nur in Tampa, sondern auch an abgelegenen Orten gelagert werden, ist keine Seltenheit. EFAHRER.com berichtete bereits mehrfach über das weltweit stagnierende Absatzwachstum von Elektroautos. Mit den gestiegenen Inflationsraten und dem Auslaufen vieler Förderprogramme kämpfen zahlreiche E-Auto-Hersteller – darunter auch Tesla – zunehmend damit, ihre Fahrzeuge zu verkaufen.

Eine Spiegel-Reportage verdeutlicht dieses Problem besonders anschaulich. Sie zeigt den sogenannten "Friedhof der E-Autos" in der brandenburgischen Gemeinde Neuhardenberg. Auf einem ehemaligen Flugplatz lagern hunderte Tesla-Modelle, was den Eindruck erwecken könnte, dass der Verkauf der Fahrzeuge nicht mehr so gut läuft wie in früheren Jahren. Dieser Eindruck täuscht jedoch: Die Flugplätze dienen als reguläre Zwischenlager für Neufahrzeuge, die für den Export ins Ausland vorgesehen sind.

Mehr Infos rund um Auto und Verkehr

Abonnieren Sie den WhatsApp-Kanal "Dein Auto-Kanal" und verpassen Sie nie wieder wichtige Infos rund um aktuelle Verkehrsnews und Autotrends

Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.