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"Ganz, ganz schrecklich": Jörg Pilawa springt für Künstler in die Bresche

Kunst und Kultur leiden seit Monaten unter der Coronakrise, unmittelbare Besserung ist nicht in Sicht. Jörg Pilawa äußerte sich nun zur Systemrelevanz von Künstlern - und verriet, worauf es seiner Meinung nach in der Politik und der Gesellschaft jetzt ankommt.

Ein Stelldichein der Schlagerstars, viel Optimismus und Tausenden von Zuschauern im Studio: Dieses Bild ist man von der "Silvester Show mit Jörg Pilawa" gewöhnt. Doch dieses Jahr ist wegen der Coronakrise auch hier alles anders. Die Künstler performen vor leeren Rängen und sind durch die Corona-Einschränkungen geplagt wie sonst nur wenige Berufsgruppen. "Ich halte Kunst und Kultur für absolut systemrelevant. Es bringt Menschen zusammen, bedient Emotionen und regt zum Nachdenken an", betonte Moderator Jörg Pilawa jetzt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau.

Die Pandemie habe verdeutlicht, wie selbstverständlich Kunst und Kultur für ihn bislang gewesen seien, sagte der Moderator. "Ich finde es ganz, ganz schrecklich, mir fehlt richtig was", beklagte Pilawa. Die erzwungene Abstinenz zeige erst den Stellenwert von Kultur in einer Gesellschaft. Auch bei der Aufzeichnung der "Silvester Show" (Donnerstag, 31. Dezember, 20.15, im Ersten) Mitte November sei ihm das bewusst geworden, wie der 55-Jährige beschrieb: "Ich habe auf der Bühne gespürt, dass diese Form der Unterhaltung systemrelevant ist. Das ist in den letzten Monaten viel zu kurz gekommen. Sonst geht einer Gesellschaft etwas verloren, was immens wichtig ist."

"Es fehlt ein Lebensgefühl"

Die Verantwortung alleine der Politik zuzuschieben, sei aber zu einfach, so Pilawa. Auch die Gesellschaft stehe in der Verantwortung. "Es ist schön, dass man Künstlern Überbrückungsgelder zahlt, aber es fehlt ja ein Lebensgefühl. Die fühlen sich plötzlich total überflüssig in dieser Gesellschaft, und das hat Spätfolgen", befand der Moderator. Die "Silvester Show" könne Zuversicht geben "und das Signal von unserer Seite: 'Uns gibt es noch." Pilawa: "Als Zuschauer zu sehen, dass es auch den Musikern oder mir in der Krise ähnlich geht, schafft eine Verbundenheit." Das sei aktuell besonders wichtig, um eine weitere Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.

Mit seiner Schweizer Co-Kommentatorin Francine Jordi begrüßt Jörg Pilawa in der "Silvester Show" 28 Künstler auf der Bühne. Für gute Stimmung sollen unter anderem DJ Ötzi, Mirja Boes, die Baseballs und Santiano sorgen. Außerdem mit dabei: Karat, Beatrice Egli und Peggy March.