"Wenn ein ganzer Ballermann solche Lieder über dich singt ..."
Es läuft aktuell nicht bei Timo Werner. Nach einer bisher äußerst durchwachsenen Saison in der Bundesliga bei RB Leipzig wurde er nun sogar von Bundestrainer Hansi Flick aus der Nationalmannschaft gestrichen.
Nach dieser Enttäuschung musste Werner bei Leipzigs 3:0-Erfolg bei Union Berlin den nächsten Tiefschlag wegstecken. Der Stürmer wurde von Trainer Marco Rose nicht eingewechselt und schmorte 90 Minuten auf der Bank.
Trotz der schweren Zeiten bekommt Werner aber weiter Rückendeckung von seinem Verein. Vor dem Spiel bei Union Berlin machte sich Leipzigs Geschäftsführer-Sport Max Eberl bei Bild für Werner stark: „Wir glauben an ihn. Er muss sich integrieren und dann wird er auch wieder seine Leistung bringen und seine Tore schießen.“
Insgesamt habe es Werner aber nicht leicht. Der Verein habe deshalb auch eine gewisse Verantwortung, seinen Stürmer zu stützen. „Es hat schon sehr viel mit dem Kopf zu tun. Dass das alles an Timo nagt und Timo das mitbekommt und er dann das Selbstvertrauen nicht mehr so hinbekommt, das ist klar“, erklärte Eberl.
Die Probleme könnten auch nicht einfach durch gutes Zureden oder Trainingsübungen gelöst werden: „Das ist ein bisschen tiefer.“
Werner-Krise wegen Ballermann-Hit?
Danach überrascht Eberl mit einem weiteren möglichen Grund für Werners Leistungstief: „Timo Werner hat ja eine Historie, die nicht so leicht ist. Das darf man auch nicht vergessen. Wenn ein ganzer Ballermann solche Lieder über dich singt, dann ist das nicht schön und das sollten wir dann auch berücksichtigen.“
Hintergrund: Nach einer Schwalbe von Werner im Bundesligaspiel gegen Schalke im Dezember 2016, veröffentlichte Partysänger Ikke Hüftgold einen Song, indem er mehr oder weniger indirekt Timo Werner - oder wie er im Song besungen wird, „Imo Erner“ - beleidigt.
Der Song wird nun auch noch Jahre später in großer Regelmäßigkeit von feierwütigen Mallorca-Urlaubern am Ballermann geschmettert.
Auch deshalb hätte der Verein nach Eberls Meinung die Verantwortung, ihm ein gutes Gefühl zu geben: „Da können wir ihm helfen, ihm sagen: ‚Hey hier gehörst du dazu.‘“
Aktuell braucht Werner aber wohl noch viel mehr als ein gutes Gefühl. In Leipzigs Kader scheint er nur noch vierte Wahl im Sturm zu sein. Ohne Einsätze wird sich seine Situation wohl kaum verbessern.