Garantiert besser anlegen - Der 100.000-Euro-Trick für Anleger

Genau hinschauen lohnt sich: Wer bei ETFs wenige Nachkommastellen Gebühren spart, hat in einigen Jahrzehnten deutlich mehr Geld. Der beste Tipp für ETF-Gewinne.<span class="copyright">Getty Images</span>
Genau hinschauen lohnt sich: Wer bei ETFs wenige Nachkommastellen Gebühren spart, hat in einigen Jahrzehnten deutlich mehr Geld. Der beste Tipp für ETF-Gewinne.Getty Images

Auf der Suche nach dem besten ETF oder Fonds, übersehen Anleger oft einen der wichtigsten Hebel für Börsengewinne: Statt Zeit mit Endlosdebatten über den besten Index zu verschwenden, spart ein kurzer Blick in die Konditionen schnell und sicher 100.000 Euro. Auch Ihnen.

Wussten Sie, dass der Dow Jones von Februar 1992 bis zum Juli 2024 jährlich eine durchschnittliche Rendite von 11,16 Prozent abgeworfen hat? Den S&P 500 (11,00 Prozent Rendite) übertraf er damit um 0,16 Prozentpunkte. Wer jetzt 10.000 Euro anlegt, dem bringt diese Extrarendite über 40 Jahre sagenhafte 52.266 Euro zusätzlich. Kaufen Sie also alle Dow-Jones-ETFs statt S&P-500-ETFs!

Diese Analyse ist aus zwei Gründen interessant:

  1. Wenn ich Ihnen noch einen Werbelink mitliefere, bei dem Sie ihre ETFs kaufen können, entspricht der Ratschlag in etwa dem, was selbsterklärte Börsenexperten tagtäglich in die Welt posaunen.

  2. Die Rechnung ist Unsinn. Mag sein, dass der Dow Jones über die vergangenen Jahrzehnte durchschnittlich etwas mehr Rendite abwarf als der S&P 500. Schon im kommenden Monat, wenn die Börse wieder einmal geschwankt­­ ist, kann alles anders aussehen. Über künftige Entwicklungen sagen diese Zahlen wenig aus.

Der S&P 500 und der Dow Jones sind beides Aktienindizes mit soliden Renditen. Welcher von sich über die kommenden Jahrzehnte besser entwickelt, weiß niemand. Gleiches gilt auch für Dax, Eurostoxx und MSCI World.

Wer ständig dem vermeintlichen besten ETF hinterherjagt, übersieht den wichtigsten Faktor, beim er sicher viel Geld spart: die Gebühren. Zehntausende Euro Zusatzgewinn über 40 Jahre sind damit locker drin. Und das garantiert.

Hohe Gebühren vernichten schnell Zehntausende Euro ETF-Renditen

Fondsgebühren schwanken je nach Anbieter und Fonds. Die Zeiten, in denen Banken Kunden Ausgabeaufschläge von teils bis zu zwei Dritteln und Jahresgebühren von über fünf Prozent aufzwängten, sind zum Glück vorbei. ETFs verlangen meist keinen Ausgabeaufschlag und deutlich niedrigere Gebühren. Trotzdem lohnt der Blick ins Detail.

Zwei Beispiele:

Beispiel 1: Heute 10.000 Euro anlegen

  • Wer heute 10.000 Euro anlegt und dafür 0,25 Prozent Jahresgebühr zahlt, hat bei zehn Prozent Rendite nach 40 Jahren rund 486.000 Euro .

  • Bei einer Jahresgebühr von 1 Prozent , schrumpft die Endsumme auf rund 361.000 Euro .

  • Bei einer Jahresgebühr von 3 Prozent , schrumpft die Endsumme auf rund 163.000 Euro .

Selbst minimale Gebührenunterschiede schaffen über lange Zeiträume sehr verschiedene Ergebnisse. Wer einen ETF kauft, sollte daher vor allem auf niedrige Gebühren achten. Sonst zahlt er seine Renditen der Bank.

 

Beispiel 2: Monatlich 50 Euro anlegen

  • Wer monatlich 50 Euro anlegt und dafür 0,25 Prozent Jahresgebühr zahlt, hat bei zehn Prozent Rendite nach 40 Jahren rund 293.000 Euro .

  • Bei einer Jahresgebühr von 1 Prozent , schrumpft die Endsumme auf rund 234.000 Euro .

  • Bei einer Jahresgebühr von 3 Prozent , schrumpft die Endsumme auf rund 131.000 Euro .

Wieder gilt: Gleicher Index, gleicher Zeitraum, gleicher Anlagebetrag. Trotzdem bringt ein Fonds mit 0,25 Prozent Gebühr mehr als doppelt so viel Rendite wie ein Fonds mit 3 Prozent Gebühr. An Letzterem verdient vor allem die Bank.

 

Die Total Expense Ratio hilft beim Fondsvergleich

Einige Broker verlangen auch eine Gebühr beim monatlichen Sparplankauf. Wer bei mehreren Gebühren den Überblick verliert, kann auf die sogenannte Total Expense Ratio (TER) achten, die Gesamtkostenquote. Sie gibt an, welcher Teil des Geldes an die Bank fließt. Je niedriger der Wert ist, umso besser.

Anleger, die einen halbwegs sinnvollen ETF mit niedriger Gesamtkostenquote wählen und lange halten, erzielen in den allermeisten Fällen deutlich mehr Gewinn als Anleger, die dem vermeintlich besten ETF hinterherrennen und durch ständige Wechsel oft zusätzlich Kauf- und Verkaufsgebühren anhäufen. Ruhe und Ausdauer siegen.