Gärtner und Humanisten: Diese Kleinparteien treten bei der Bundestagswahl an

Wird in diesem Jahr eine kleinere Partei den Sprung in den Bundestag schaffen? (Bild: AP Photo)
Wird in diesem Jahr eine kleinere Partei den Sprung in den Bundestag schaffen? (Bild: AP Photo)

Auch wenn sich der Großteil der Deutschen bei der kommenden Bundestagswahl aller Wahrscheinlichkeit nach für die etablierten Parteien entscheiden wird: Es gibt in der Polit-Landschaft diverse kleine und sehr spezielle Interessenvertretungen, die zur Wahl antreten.

Die Humanisten – Partei der Humanisten

Wie schafft man es, alle Menschen gleichermaßen glücklich zu machen? Laut der Partei der Humanisten vor allem durch Säkularisierung, also eine strikte Trennung von Kirche bzw. Religion und Staat. Außerdem fordern die Humanisten die Legalisierung von Cannabis, die Unabhängigkeit der Wissenschaft und eine schrittweise Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Das Ziel: „Egal, ob Arbeiter, Akademiker, Mann, Frau, Hetero-, Homosexueller, ob mit oder ohne deutschen Pass – jeder sollte nach seinen Vorstellungen selbstbestimmt und frei glücklich werden.“ Die Partei, die sich selbst als liberal, sozial und progressiv versteht, wurde 2014 gegründet und kann lediglich in Nordrhein-Westfalen gewählt werden.

MG – Magdeburger Gartenpartei; ökologisch, ökonomisch und sozial

Die Grünen waren ihnen nicht grün genug, deswegen gibt es seit 2013 „Die Dunkelgrünen“, wie die Magdeburger Gartenpartei auch genannt wird. Wie der Name schon vermuten lässt, sorgen sich die Mitglieder der MG vor allem um Gärten. So ist es ihnen ein wichtiges Anliegen, dass Kleingärten mit einer Verpachtungsquote von mehr als 80 Prozent nicht zur Bebauung freigegeben werden. Die ökologische, soziale und ökonomische Partei ist für eine Abschaffung von Ein-Euro-Jobs, unbezahlten Praktika und Hartz IV. Ginge es nach ihnen, sollte das Renteneintrittsalter auf 65 gesenkt werden. Die Partei, die lediglich in Sachsen-Anhalt gewählt werden kann, hat kein gesondertes Bundestagswahlprogramm vorgelegt.

Kleine Parteien wollen sich den großen nicht ohne Weiteres geschlagen geben. (Bild: AP Photo)
Kleine Parteien wollen sich den großen nicht ohne Weiteres geschlagen geben. (Bild: AP Photo)

DM – Deutsche Mitte; Politik geht anders …

Mit der Drogeriekette mit den zwei Buchstaben hat die DM nichts zu tun. Die Deutsche Mitte verfolgt laut eigener Aussage eine „ethische Politik im Sinne der Bewahrung der Schöpfung: mit Herz, Augenmaß und Vernunft“. Im Klartext heißt das: Man fordert den Austritt Deutschlands aus der Euro-Gruppe, die Vereinfachung bzw. langfristige Abschaffung von Steuern sowie die Offenlegung von „Geheimdokumenten“ über „Spionage, neue Technologien und außerirdisches Leben“. Neben einer Ein-Staaten-Lösung für Israel wirbt die vom Bundesvorsitzenden Christoph Hörstel gegründete Partei für ein „neues Ausländergesetz mit niedrigen Obergrenzen“ und eine „Friedenspolitik“. „Massenzuwanderung“ wolle man schon an den Außengrenzen stoppen, stattdessen „politische, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe“ in Ursprungs- und Erstaufnahmeländern leisten.

BGE – Bündnis Grundeinkommen; Die Grundeinkommenspartei

Der Name der Ein-Themen-Partei ist Programm: Um „allen Menschen die Existenz zu sichern und eine demokratische Teilhabe am Gemeinwesen zu ermöglichen“, wird ein bedingungsloses Grundeinkommen gefordert, das „jedem Menschen unabhängig von sonstigem Einkommen und ohne Gegenleistung“ zusteht. Das BGE spricht sich klar gegen Gewalt sowie gegen „totalitäre, faschistische oder undemokratische Bestrebungen“ aus. Wie genau das Grundeinkommen finanziert werden kann, hat Parteigründerin und Bundesvorsitzende Susanne Wiest bislang nicht klar ausgeführt. Eine Enquete-Kommission im Bundestag soll sich nach ihrer Wahl mit der Umsetzung beschäftigen.