Gastbeitrag von Andreas Müller - Neuer US-Außenminister und CIA-Direktor kennen die UFO-Geheimnisse der USA
Seit dem Amtsantritt von Marco Rubio als neuer US-Außenminister und John Ratcliffe als CIA-Direktor stehen die UFO-Geheimnisse der USA im Fokus. UFO-Experte Andreas Müller erläutert die Bedeutung der neuen Transparenzpolitik.
Als Mitglied des US-Senatsgeheimdienstausschusses unterstützte Marco Rubio, damals noch Senator von Florida, bereits 2020 die Einrichtung der „UAP Task Force“ (UAPTF) und damit der Vorgängerorganisation der heutigen US-Untersuchungsbehörde „All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO), die UFO-Sichtungen durch Mitglieder des US-Militärs und der Geheimdienste untersucht.
Mit Bezug zur UAPTF und den schon damals detektierten Überflügen mutmaßlicher „Drohnen“ unbekannter Herkunft attestierte Rubio 2020 im Interview mit dem CBS-Miami-Journalisten Jim DeFede in dessen Sendung „Facing South Florida“:
„Es gibt da Dinge, die über unseren Militärbasen und Einsatzgebieten fliegen, von denen wir einfach nicht wissen, worum es sich handelt und es sind nicht unsere.
Da stellt sich schon die berechtigte Frage, ob wir alleine sind? Ehrlich gesagt, wäre es um einiges besser, wenn es sich um etwas von außerhalb unseres Planeten handeln würde. Besser, als wenn wir hier Technologien im Einsatz sehen würden, die etwa von den Chinesen, den Russen oder anderen Kontrahenten stammt.
Grundsätzlich geht es aber darum: Da gibt es Dinge, die über unseren Luftwaffenbasen fliegen und wir wissen nicht, was es ist, weil es nicht unsere eigenen sind. Zudem offenbaren diese Objekte technologische Eigenschaften und Fähigkeiten, über, die wir selbst nicht verfügen. Das alleine stellt meiner Meinung nach schon ein nationales Sicherheitsrisiko dar, das wir untersuchen sollten.“
2022 war es Rubio, der gemeinsam mit der demokratischen Senatorin von New York, Kirstin Gillibrand, die Umgestaltung der UAPTF zur heutigen US-UFO-Untersuchungsbehörde AARO, in die Wege geleitet hatte.
Auch als Mitte Februar 2023 sämtliche US-Senatoren und Senatorinnen, sowie zuständige Ausschussmitglieder über die damaligen Abschüsse unidentifizierter Flugobjekte über Nordamerika (Stichwort: China-Ballon) in einem geheimen Briefing (SCIF) informiert wurden, verwies Marco Rubio in einem anschließenden ausführlichen Interview gegenüber Journalisten zunächst darauf, dass Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene nicht neu seien. „Neu ist allerdings, dass man diese als derart ernsthaftes Risiko einschätze, dass man innerhalb weniger Tage drei dieser Objekte abgeschossen hat“, so der damalige Senator.
„Die Regierung hat sicherlich Informationen, die uns bislang nicht zugänglich sind. 95 bis 99 Prozent der Informationen, die wir eben in diesem Raum gehört und besprochen haben, könnten veröffentlicht werden, ohne dass dadurch die Sicherheit unseres Landes zu gefährden.
Ich will nochmals unterstreichen: Wir wissen, was der Spionageballon von China war. Lassen wir diesen Vorfall also einmal beiseite. Die anderen drei Ereignisse sind keine neuen Ereignisse. Wir haben die gleichen Beschreibungen schon in hunderten früheren Fällen gehört. Alleine in diesem Jahr [2023] bereits dutzendfach. Die Beobachtung unidentifizierter Objekte über unserem Luftraum, und speziell über unseren sensiblen Lufträumen ist nichts Neues. (…) Deshalb wurde ja auch eine Behörde gegründet, um all das aus wissenschaftlicher Sicht zu untersuchen.“
„Jetzt gibt es einen Prozess, um diese Beobachtungen zu analysieren. (…) Vielleicht bekommen wir mit diesen Daten einige Antworten, die wir anders vielleicht nicht bekommen würden. (…) Ich wüsste nicht, was wir tun sollten, wenn diese Dinger außerirdischer Herkunft wären. Aber manchmal würde ich es mir wünschen, denn wenn das die Chinesen oder die Russen sind, dann haben sie etwas entwickelt, was wir nicht überwachen und kontrollieren können. Das wäre dann schon ein ziemlich großes Problem. (…)"
„Ich denke, wir sollten die Öffentlichkeit unmittelbar informieren. (…) Ich denke aber, dass sich niemand Sorge über eine Bedrohung von Dingen am Himmel machen muss. Man sollte aber fordern, dass die Regierung jenen Prozess weiterverfolgt, der uns erlaubt, diese Dinge zu untersuchen, um zu verstehen, womit wir es hier zu tun haben.“
Im Juni 2023 äußerte sich Marco Rubio dann angesichts der Aussagen des UFO-Whistleblowers David Grusch, der von einem seit Jahrzehnten betriebenen, geheimen UFO-Bergungs- und Untersuchungsprogramm der US-Regierung berichtete. Gegenüber dem US-Nachrichtensender „News Nation“ erklärte Rubio, dass es „weitere, hochrangige und direkte Zeugen für UFO-Bergungsprogramme der US-Regierung“ gebe:
„Es gibt Personen, [die an die zuständigen US-Kongressausschüsse] herangetreten sind, um seit einigen Jahren den Ausschüssen Informationen mitzuteilen. (…) Das sind direkte Zeugen dieser Dinge. Bei einigen handelt es sich um öffentlich bekannte Personen, von denen man bereits gehört hat. Andere haben sich noch nicht öffentlich erklärt. Wir müssen also so viel Informationen wie möglich [über diese Dinge und Aussagen] sammeln. (…) Einige dieser Zeugen arbeiten auch heute noch in der US-Regierung und ehrlich gesagt haben viele dieser Personen Angst um ihre Jobs, um ihre Zugangsberechtigungen, Angst um ihre Karriere und einige haben einfach nur Angst, dass sie [aufgrund dieser Aussagen] geschädigt werden könnten.“
Zur Frage nach der Glaubwürdigkeit dieser direkten UFO-Zeugen erklärt Rubio weiter:
„Also ich finde diese Personen weder besonders glaubwürdig noch besonders unglaubwürdig. Hierzu fehlt mir bislang noch die Grundlage. Einige dieser Aussagen schildern Dinge, die jenseits dessen liegen, mit dem wir uns bislang beschäftigt haben. Was wir diesen Zeugen aber schuldig sind, ist ein reifer, ein anständiger Umgang damit. Wir sollten ihnen verständnisvoll zuhören, die Teile zusammenfügen, um die Informationen zu erhalten, ohne sie voreilig zu bewerten oder irgendwelche voreiligen Schlussfolgerungen zu ziehen. Was ich aber auch sagen kann ist, dass einige dieser Personen wirklich sehr hohe Zugangsberechtigungen hatten oder haben hochrangige Positionen in unserer Regierung inne. Da fragt man sich schon, welchen Grund sollten so viele dieser ernsthaften Personen mit derart hohen Qualifikationen haben, sich an die Ausschüsse zu wenden, um sich dann so etwas auszudenken?“
In einem Fox-News-Interview unterstrich Rubio im Juli 2023 diese Positionen nochmals:
„(…) Nun weiß ich nicht, ob diese Behauptungen wahr sind oder nicht. Entweder sagen diese Personen die Wahrheit und das wäre dann ganz offensichtlich das größte Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Oder wir haben Personen in wirklich wichtigen Positionen unserer Regierung, die verrückt sind und sich solche Geschichten ausdenken. Und das sind Personen, die auch heute noch wichtige Posten in unserer Regierung einnehmen. In beiden Fällen haben wir ein großes Problem. Wir müssen herausfinden, welches der beiden Szenarien zutrifft, denn gerade die zweite Option wäre doch sehr verstörend."
Im gleichen Monat, Juli 2023, war Rubio dann zuletzt mitfederführend am “Unidentified Anomalous Phenomena (UAP) Disclosure Act” (UAPDA) beteiligt, einem Gesetz, das unter anderem die kontrollierte Veröffentlichung von US-UFO-Akten über das US-Nationalarchiv regeln soll, später aber nur noch in stark abgeschwächter Form Eingang in den US-Verteidigungshaushalt (NDAA) für 2024 fand.
Mit John Ratcliffe hat Trump gestern seinen ehemaligen Geheimdienstkoordinator zum neuen Direktor des US-Auslandsgeheimdienstes CIA gemacht. Auch Ratcliffe hat schon mehrmals durchblicken lassen, dass er einige, noch nicht veröffentliche UFO-Geheimnisse kennt und sich zugleich klar für einen transparenten Umgang damit ausgesprochen.
Schon einmal, von Mai 2020 bis Januar 2021, hatte der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas innerhalb der US-Geheimdienste als „Director of National Intelligence“ (DNI) einen Top-Führungsposten im Geheimdienstapparat der USA inne, schließlich steht der Direktor der nationalen Nachrichtendienste der Intelligence Community und damit einem Zusammenschluss aller 18 US-amerikanischen Nachrichtendienste vor.
Dass John Ratcliffe offenbar über diese Tätigkeit und Verantwortlichkeiten auch Einblicke in Geheiminformationen rund um unidentifizierte Flugobjekte und anomale Phänomene (UFOs/UAP) erhalten hatte, ließ der Politiker bereits in der Vergangenheit bei mehreren öffentlichen Interviews durchblicken.
Im Januar 2021 war Ratcliffe zu Gast in der (vom vermutlich künftigen US-Verteidigungsminister Pete Hegseth ko-moderierten) FOX-News-Sendung „Fox & Friends Weekend“, wurde darin auch zu geheimen UFO-Akten und den damaligen Untersuchungen des Verteidigungsministeriums befragt und erklärte dazu Folgendes:
„Nun, kurz nachdem ich Direktor der US-Geheimdienste wurde, war ich einer der ersten, der bestätigte, dass es eine Unidentified Aerial Phenomenon Task Force gibt, weil ich mehr Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit zur Anzahl der Sichtungen, der unerklärten Fälle wollte.
Ich weiß, dass es dabei immer schnell um außerirdisches Leben geht. Meine Sorge als DNI war aber hauptsächlich die, ob hier nicht irgendeine ausländische oder fremde Macht Technologien besitzt, wie die USA sie nicht haben. Wir müssen darüber mehr herausfinden. Und was wir herausgefunden haben, war, dass Navy- und Air-Force-Piloten entmutigt wurden, solche Sichtungen zu berichten, weil sie Angst um ihrer Kariere hatten. Wir brauchen aber Informationen über solche Technologien.
Der [damals] jüngste Bericht über die Sichtungen zeigt nun auch, dass die Anzahl dieser Sichtungen ansteigt und das ist eine gute Sache, weil wir mehr ehrliche Berichte von unseren Navy- und Air-Force-Piloten bekommen. (…) Es gibt mittlerweile hunderte von unerklärten Sichtungen. Will sagen, das sind keine natürlichen Phänomene. Das sind auch keine Verschmutzungen oder Trümmer in der Luft, keine Vögel. Stattdessen gibt es da Objekte, die technologische Eigenschaften und Fähigkeiten demonstrieren, die den Gesetzen der Physik zu widersprechen scheinen, über die wir, als führende Militärnation der Welt nicht haben."
Später war Ratcliffe zu Gast FOX-News-Moderatorin Maria Bartiromo und äußerte sich auch erstaunlich offen und klar über den Stand des damaligen UFO-Untersuchungsprogramms der USA, rätselhafte Sichtungen durch US-Kampfpiloten und die bisherigen Pläne einer Veröffentlichung bislang geheimer UFO-Akten.
Auf die Frage der Journalistin, ob tatsächlich (US-Regierungs-Militär- und Geheimdienstmitglieder) bereits UFOs gesehen hätten, antwortete Ratcliffe damals:
„Aber sicher, wir haben wirklich viele Berichte über Phänomene, die wir als ‚unidentified aerial phenomena‘ (UAP = unidentifizierte Phänomene im Luftraum) bezeichnen. Und es gibt dazu ein Programm, dass tatsächlich bereits seit einigen Jahren in Form einer Task Force läuft und jeweils National Defense Authorization Act [NDAA = US-Genehmigungsgesetz zum nationalen Verteidigungshaushalt] unterstellt war.
(…) Aber ganz ehrlich: Es gibt wesentlich mehr Sichtungen als jene, die bislang veröffentlicht wurden. Einige dieser Sichtungen wurden bereits deklassifiziert.
Wenn wir über solche Sichtungen sprechen, dann sprechen wir über Objekte, die von Piloten der Navy oder der Air Force gesichtet wurden oder die von Satelliten aufgezeichnet wurden. Objekte, die ehrlich gesagt Flugeigenschaften aufzeigten, die wir nur schwer erklären können. Objekte, die Manöver vollführten, die wir nicht replizieren können, weil wir die notwendige Technologie nicht besitzen. Objekte, die sich mit Geschwindigkeiten fortbewegen und dabei etwa die Schallgeschwindigkeit durchbrechen, ohne einen Überschallknall zu erzeugen. Kurz gesagt: Wir beobachten hier Objekte, die nur schwer zu erklären sind. Und davon gibt es tatsächlich eine ganze Anzahl (von Berichten). Diese Informationen sind zusammengestellt worden und werden in einer Art und Weise veröffentlicht werden, sodass die amerikanischen Bürger diese sehen können.
Wenn wir solche Objekte sehen, dann suchen wir stets nach plausiblen Erklärungen. (…) Aber es gibt da auch einige Fälle, in denen wir keine guten Erklärungen für einige jener Dinge haben, die wir da sehen (…).“
Auf Bartiromos ersichtlich verdutzte Nachfrage, wo diese Objekte gesichtet wurden, erklärte der ehemalige Geheimdienstdirektor weiter:
„Tatsächlich wurden diese Dinge schon überall auf der Welt gesichtet. Und wenn wir über diese Sichtungen sprechen, so möchte ich auch unterstreichen, dass wir hier nicht nur mal von einem Piloten, einem Satelliten, einem Beamten oder so sprechen, die mal etwas Merkwürdiges gesehen haben. In der Regel waren (an solchen Sichtungen) mehrere Sensoren beteiligt, die diese Dinge geortet haben.
Nochmals: Einige dieser Sichtungen sind schlichtweg unerklärte Phänomene und es gibt tatsächlich mehr solcher Vorfälle und Sichtungen als jene, die bislang veröffentlicht wurden. (…)“
Es bleibt nun abzuwarten, ob Rubio als neuer US-Außenminister und Ratcliffe als neuer Cheff der CIA auch weiterhin im Sinne einer transparenten Offenlegung und kontrollierten Deklassifizierung von UFO-Akten engagieren werden.
Nachdem Donald Trump erst gestern per Präsidialanordnung (Executive Order) die Freigabe der bislang noch klassifizierten Akten zu den Morden an den Kennedys und Martin Luther King Jr. angeordnet hatte, hat nun auch der ehemalige demokratische Mehrheitsführer Chuck Schumer via X auch die Veröffentlichung der UFO-Akten gefordert.
Es bleibt also spannend...