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Gastronom Frank Rosin: "Die Branche rückt gerade näher zusammen"

Mieses Timing oder perfekte "Ersatzdroge"? Mitten im Restaurant-Lockdown beginnt eine neue Staffel von "Rosins Restaurants". Dabei akzeptiert der meinungsstarke Zwei-Sterne-Koch das zeitweilige Schließen der Gastronomie zur Eindämmung der Corona-Pandemie durchaus.

Seit elf Jahren berät Frank Rosin Restaurants in der Krise. Eine neue Staffel seines TV-Formats "Rosins Restaurants" läuft am Donnerstag, 26. November, 20.15 Uhr, bei kabel eins an. Stellt sich die Frage, ob Menschen jetzt gerade interessiert sind, den Problemen kriselnder Restaurants zuzusehen. In einer Zeit, in der doch alle - natürlich auch die Restaurants - an einem gemeinsamen Problem namens Corona leiden. Die letzte reguläre Staffel "Rosins Restaurants", die zu Beginn der Pandemie im Frühjahr laufen sollte, wurde nach wenigen Folgen abgebrochen. Stattdessen folgte im Sommer eine "Corona Spezial"-Staffel, in der Frank Rosin von Thomas Hirschberger (Erfinder der "Hans im Glück"-Burgerkette) sowie Unternehmensberaterin Eva-Miriam Gerstner unterstützt wurde. Nun sollen vier neue Folgen - von denen jedoch nur die erste nach Beginn der Pandemie entstanden ist - das Help-Format fortsetzen. Eine Show zur Unzeit?

Frank Rosin ist der Meinung, dass gerade in der Krise die Weichen für ein professionelleres Wirtschaften der Gastro-Szene in der Post-Pandemie-Ära gestellt werden sollten. "Es ist wichtig, in dieser schwierigen Zeit extrem stark zu sein, neue Geschäftsideen zu entwickeln und vielleicht auch mal bei dem einen oder anderen Kollegen zu schauen, was er so macht. Die Branche rückt gerade näher zusammen", sagte der 54-Jährige im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau. Dabei weiß der Mann aus dem Ruhrgebiet durchaus, wie man Krisenpakete schnürt. Am Hygienekonzept, das die Gastronomie zwischen Frühjahrs- und Herbst-Lockdown ein kleines Zwischenhoch bescherte, hat der meinungsstarke Koch als Branchen-Vertreter mitgearbeitet.

"Spielraum für unternehmerische Maßnahmen"

Für den neuerlichen Restaurant-Lockdown zeigt Rosin Verständnis. "Wir leben in einer sozialen Gesellschaft, in der jeder das gleiche Recht auf Leben hat. Also müssen wir aufeinander achtgeben. Die Bundesregierung hat entschieden, dass geschlossene Restaurants zur Eindämmung der Virusverbreitung beitragen. Ob das richtig oder falsch ist, kann ich nicht beurteilen." Aus dem Munde des gerne mal polternd auftretenden Zwei-Sterne-Kochs klingt dies nicht nur diplomatisch, sondern wie eine verständnisvolle Akzeptanz des verordneten Lockdowns.

Für die Zukunft appelliert Rosin an Restaurantbetreiber, noch mehr auf kluge wirtschaftliche Planung zu setzen. "Auch unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen existiert viel Spielraum für unternehmerische Maßnahmen. Sie sind jetzt sogar noch wichtiger als zuvor, da der Erfolg der Betriebe durch die Gesamtsituation stärker bedroht ist."