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Gastronomie im Kölner Westen: Bohnenliebhaber treffen sich in Jacksons Rösterei

Kölner Wirte aus den westlichen Veedeln stellen sich in einem Fragebogen vor.

Nachmittags in einem netten Café eine gute Tasse Kaffee trinken oder abends mal essen gehen – im Westen von Köln gibt es viele schöne Lokale. Wir haben eine Liste mit kurzen Steckbriefen über die Läden der westlichen Stadtteile zusammengestellt. Und für wen es nicht immer das eigene Veedel sein muss, haben wir hier noch weitere Lokale: Im Süden, im Norden, in der Innenstadt und rechts vom Rhein. Jackson Rösterei in Sülz Eine blaue Uhr weist den Weg in die Welt des Kaffees. In einem Hinterhof der Ägidiusstraße führt Michael Kühn den Familienbetrieb Jackson Rösterei - ein Geheimtipp unter Sülzern. Bohnenliebhaber können hier am Wochenende eine Tasse des Heißgetränkes genießen - ob in dem gemütlichen Café mit Holzofen oder im sonnigen Außenbereich. Wer will, nimmt sich eine Sorte zum Probieren mit nach Hause. Wie kam das Kind zu seinem Namen? Ich wollte mit Mitte 50 noch einmal etwas Neues starten. Etwas, dass ich mit Liebe und Spaß mache. Das ist eben Kaffee. Als Kind schon habe ich den in der Bäckerei meiner Eltern kennengelernt. Wir mussten oft morgens mithelfen. Dazu gab es immer Kaffee. Ich habe mir zuerst alles autodidaktisch beigebracht, später natürlich auch Seminare besucht. Dann wurde das Gelände hier frei. Dieser superschöne, etwas versteckte Innenhof - das hat seinen ganz eigenen Charme. Das hier sollte kein riesiges Ding werden. Eher eine Art Basic-Geschäft, indem ich alle Fragen zu Kaffee beantworte. Hier ist alles sehr persönlich, wie in einem Wohnzimmer. Jackson war schon in Wohngemeinschafts-Zeiten mein Spitzname. Die Bohnensorten sind nach engen Verwandten und Freunden benannt. Was kommt in die Tassen? Was bieten Sie noch an? Wir rösten die Bohnen selber, wir beraten und reparieren die Kaffeemaschinen. Natürlich kann man den Kaffee auch verkosten. Unser "Mädchen für alles" ist der House Blend. Damit gewinnen wir die meisten. Kaffeegeschmack ist eben Erziehungs- oder Gewöhnungssache. Wer es spezieller mag, für den haben wir stärkere Espresso-Sorten. Für die Kinder gibt es Kakao. Und wir haben auch Tee. Was ist der Kundenliebling? Das ist wahrscheinlich unsere Melange. Ein Milchkaffee, wie man ihn aus den Wiener Kaffeehäusern kennt. Dazu bestellen viele Kunden eine Portion der Nussecken von Oma Klärchen, das ist meine Mutter. Auch mit 80 Jahren macht sie die immer noch frisch. Bis zu 500 Stück hole ich bei ihr in Dortmund dann ab. Womit können Sie angeben? Ich bin stolz, dass die Rösterei so ist, wie ich sie mir vorgestellt habe. Mir geht es nicht um Wertschöpfung, sondern um die Gemütlichkeit. Die Leute sollen lange hier sitzen können. Da ziehe ich meinen Stiefel durch. Was gefällt Ihnen an Sülz? Das gemischte Publikum. Hier leben Alteingesessene neben jungen Familien. Das Veedel ist in sich geschlossen. Ich persönlich war lange nicht mehr in der Innenstadt. Was sollte sich ändern? Wie überall in Köln sind die Mietpreise zu hoch. Daran sollte dringend etwas getan werden. Preise und Öffnungszeiten Die Rösterei im Atelierhof der Ägidiusstraße 45 hat nur am Wochenende geöffnet. Freitags wird zwischen 15 und 19 Uhr Kaffee verkauft. Samstags brühen Kühn und seine Mitarbeiter von 10 bis 15 Uhr Heißgetränke. Eine Melange nach österreichischem Vorbild kostet 2,50 Euro. Die Nussecken von Oma Klärchen sind beliebt und daher schnell vergriffen. Ein Päckchen gibt es für drei Euro. von Anna Hörter Café Pennycakes (Müngersdorf) Mitten im Wohngebiet rund um die St.-Vitalis-Kirche fügt sich das kleine Café Pennycakes nahtlos in die Reihenhaus-Front entlang der Straße „Alter Militärring" ein. Rundum im Viertel hat es sich bereits einem Namen gemacht, und nicht nur des verspielten Stils wegen: Geschäftsführerin Sabrina Zehnpfennig versteht es, mit eigenen Rezepturen und Sinn für Ästhetik ihre Törtchen in Szene zu setzen. Ihr gemütliches und liebevoll eingerichtetes Wochenendcafé ist gleichzeitig auch Anlaufstelle für Brautpaare, die sich durch ein individuelles Süßspeisen-Catering-Konzept ihren schönsten Tag versüßen lassen wollen. Als eine Art Pilgerstätte für alle Süßmäuler im Veedel und weit über die Kölner Stadtgrenzen hinaus bietet Pennycakes aber auch Backbegeisterten im Rahmen von Kursen die Möglichkeit, das eigene Know-How zu erweitern. Warum Sabrina Zehnpfennig sich gerade hier mit ihrem kleinen Café verwirklicht hat und welche Gelüste das Pennycakes bedienen möchte, erzählt sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger". Wie kam das Kind zu seinem Namen? Der Name war schnell gefunden. Er ist die Kombination aus einem Teil meines Nachnamens Zehnpfennig und dem, was wir anbieten, also Kuchen. Im Englischen klang das Ganze einfach besser und so entstand der Name „Pennycakes". Was kommt bei Ihnen auf den Teller und in die Tasse? Wir bieten unseren Kunden ein abwechslungsreiches Angebot aus kreativen Neuschöpfungen und bekanntem Lieblingsgebäck. Alles wird bei uns immer mit viel Liebe und besten Zutaten zubereitet. Hierbei verbinden wir Tradition mit Trends und lassen uns international inspirieren. So findet unser Gast neben Omas Apfelkuchen auch Kuchen, die man auch in einer französischen Patisserie entdecken könnte, und unsere heißgeliebten Cupcakes, angelehnt an ihre deutlich süßeren Freunde aus den USA. Zudem setzen wir auch auf fair gehandelten Bio- Kaffee und eine bunte Limonadenauswahl, ebenso teils in Bio-Qualität. Womit können Sie angeben? Durch unsere speziellen Rezepturen können wir auch auf besondere Bedürfnisse wie zum Beispiel eine vegane Ernährungsweise oder Einschränkungen wie Gluten- oder Laktose-Unverträglichkeit eingehen, ohne dass es geschmacklich oder optisch an etwas fehlt. Damit ist es mir gelungen, einen Ort zu schaffen, an dem einmal Genuss großgeschrieben und Verzicht kleingeschrieben werden kann. Was mögen Sie an Müngersdorf? Müngersdorf ist stadtnah gelegen, es hat eine gute Anbindung ins Umland, ist aber dennoch eher ruhig, familiär, es ist fast ein Dorf mit viel Grün und eigenem Charme. Was muss sich ändern? Müngersdorf darf allerdings auch nicht zu ruhig werden. Es ist ein nahe gelegenes perfektes Ausflugsziel mitten im Grünen und hat noch weit mehr Besucher verdient. Öffnungszeiten und Preise Das Café Pennycakes befindet sich am Alten Militärring 68, unweit der gleichnamigen Straßenbahnstation (Linie 1), direkt gegenüber der St.-Vitalis-Kirche. Geöffnet ist es freitags bis montags von 10 bis 18 Uhr, unter der Woche sind auch Beratungstermine zum Beispiel für Hochzeiten und Taufen möglich. Eine Stück Torte kostet 3,90 Euro, Cupcakes gibt es ab 2,90 Euro, die Kaffeegetränke beginnen bei 1,50 Euro, Kaltgetränke starten bei 2,20 Euro. (cae) Quer durch’s Beet (Lindenthal) Im März 2015 erfüllte sich Firat Deniz seinen Traum vom eigenen Restaurant. Seither serviert er außergewöhnliches „health food“ im „quer durch’s beet“ in Lindenthal. Was findet sich beim Streifzug quer durch’s Beet? Vom Beet auf den Teller kommen bei uns vor allem saisonale und regionale Gemüse- und Obstsorten. Frische und gesunde Zutaten machen unsere Karte aus. Wir wollen die Natur in die Küche zurückholen. Also kommt nur Vegetarisches auf den Teller? Nein, ungefähr 80 Prozent der Gerichte sind vegetarisch oder vegan. Damit keiner zu kurz kommt, kommt auch Fleisch und Fisch auf den Tisch. Wenn jemand von seiner Freundin hierher mitgenommen wird, soll er essen können, was er will. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Ihnen? Eine große. Wir kaufen hauptsächlich regional und in Bio-Qualität ein – unser Kaffee kommt beispielsweise von Van Dyck aus Ehrenfeld. Außerdem ist es uns wichtig, dass wir nichts anbieten, was extra eingeflogen werden muss. Was zeichnet die Küche von „quer durch’s beet“ aus? Wir sind immer eine Nummer anders. Wenn man an Klassikern schon eine kleine Sache ändert – zum Beispiel eine Arrabiata-Soße mit Koriander verfeinert – überrascht man den Gast. Was ist der Herbstfavorit? Alles mit Kürbis, der hat jetzt Saison. Besonders gut sind der marinierte Ofenkürbis und der vegane Mandelkuchen mit Kürbis. Was gefällt Ihnen an Lindenthal? Die Gäste hier sind treu. Außerdem genießen es viele Leute nach einem Lauf im Stadtpark, etwas Gesundes bei uns zu essen. Hier kommen viele junge Leute hin, aber auch eine 84-Jährige ist bei uns Stammgast. Ihr Wunsch für die Zukunft? Dass mehr Leute am Abend kommen. Lindenthal ist etwas verschlafen, hier sind um 21 Uhr die Straßen leer. Dabei ist es hier auch abends wirklich schön. Und wer mal etwas Besonderes ausprobieren will, kann sich etwas von unserer deutschen Gin-Karte aussuchen. Öffnungszeiten und Preise Das Restaurant „quer durch’s beet“, Lindenthalgürtel 105, hat montags bis dienstags von 11 bis 19 Uhr und von Mittwoch bis Samstag bis 23 Uhr auf. Sonntags ist geschlossen. Neben dem Restaurant gibt es auch einen Catering-Service. Ein Hauptgericht kostet zwischen sieben und zehn Euro. Am Abend gibt es Tapas ab 2,50 Euro. Verschiedene Soft-Getränke sind für rund drei Euro zu haben. (bml) Sylter Eiscafé (Weiden) Die Sylter Eiscafé-Familie hat Zuwachs bekommen. Nach den Standorten in Kempen am Niederrhein, Krefeld und Köln-Rodenkirchen haben Sylt-Liebhaber nun auch in Weiden die Möglichkeit, im Strandkorb vor dem Café oder im hell gestalteten Innenbereich des neuen Sylter Eiscafés an der Goethestraße, am Rhein ein wenig gastronomische Nordseeatmosphäre zu erleben. Für das frische Inselgefühl sorgt Geschäftsführerin Rike Grunow. Wie kam das Kind zu seinem Namen? Ein Sylt-Fan hatte vor einigen Jahren die Idee, ein Stück reine Natur, Frische, Gemütlichkeit und vor allem viele kulinarische Genüsse von der beliebten Nordseeinsel aufs Festland zu holen. Mit Unterstützung eines Sylter Architekturbüros entwickelte er ein Franchisekonzept. Das Sylter Eiscafé in Köln-Weiden ist bisher das fünfte Café dieser Art in Deutschland.# Was kommt bei Ihnen auf den Teller und in die Tasse? Neben einer kleinen „nordischen“ Bistrokarte bieten wir hausgemachten Kuchen, Crêpes und Waffeln. Der Renner ist natürlich unser frisch hergestelltes Eis in vielen verschiedenen Varianten. Dazu gibt’s frisch gerösteten Kaffee oder verschiedene Sylter Teesorten wie „Friesenköppje“ oder den Kräutertee „Smudelwedder“ (Kännchen 4,50 Euro). Zwischen 9 und zwölf Uhr ist Frühstückszeit. Flammkuchen und hausgemachte Suppen gibt’s zwischen 12 und 14 Uhr. Wie schaut’s aus bei Ihnen? Helles Mobiliar, weiße Decken und Wände. Großformatige Bilder mit Dünenlandschaften und Strandidylle erinnern an die Nordseeinsel. Viele Accessoires von Sylter Unternehmen, darunter die berühmte Sansibar, dienen als Dekoration. Womit können Sie angeben? Sämtliche Eissorten sind frei von Gluten, alle Fruchteissorten frei von Laktose. Wir verwenden nur marktfrische, saisonale Früchte und natürliche Zutaten aus kontrolliertem Anbau. Für das Pistazien-Eis werden nur reine sizilianische Bio-Pistazien verarbeitet. Auf Wunsch servieren wir das Eis auch in selbst hergestellten Waffelkörbchen statt im Glas. Was mögen Sie an Weiden? Die nahe Anbindung an die Innenstadt und natürlich das sehr nette Publikum. Was muss sich ändern? Die Parkplatzsituation ist eine Katastrophe. Was sagen die Gäste? Degenhard Günther genießt die Strandkorb-Atmosphäre im Außenbereich des Cafés. „Endlich mal wieder ein stilvolles Eiscafé in Weiden“, sagt er und fordert: „Wir brauchen hier dringend mehr Gastronomie außerhalb der Dönerbuden.“ Cafés gebe es zu wenige im Stadtteil, sagt er. Im benachbarten Lövenich sei erst kürzlich eines der letzten Eiscafés weggefallen. Öffnungszeiten und Preise Das Sylter Eiscafé in der Goethe Straße 2, (Tel.: 0 22 34 – 9 88 79 13) ist täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Eis zum Mitnehmen je Kugel 1,10 Euro (im Café 1,30 Euro). Pistazie je Kugel 1,80 Euro. Kaffee „Hausmarke“, 2,30 Euro. Meeresbrise, Prosecco mit Fruchteis und hausgemachter Erdbeersauce 5,20 Euro. Sansibar-Prosecco 0,75 l für 19,90 Euro. Das Kinder-Frühstück gibt es für 3,10 Euro, Sansibar-Frühstück mit Räucherlachs für 15,50 Euro. (meu) Café Mauel 1883 (Braunsfeld) Bäckermeister und Konditor Peter Mauel gehört bereits zur vierten Generation, die den Familienbetrieb Café Mauel 1883 führt. Auf die lange Tradition ist er stolz. Tradition und Stil sind dem 52-Jährigen wichtig. Die Atmosphäre einer Bäckerei will er mit Café und Konditorei verbinden. Jetzt hat er an der Eupener Straße in Braunsfeld das fünfte Café in Köln eröffnet. Wie kam Ihr Kind zu seinem Namen? Mauel ist mein Familienname, und 1883 wurde der Betrieb gegründet. Was kommt bei Ihnen in die Tassen und auf die Teller? Überwiegend Backwaren und Konditoreiwaren. Wir bieten aber auch Eintöpfe und Sandwiches an. Ich empfehle das Butter-Croissant, das machen wir mit echter Butter. Margarine verwenden wir nicht. An Getränken bieten wir alles an, nur Alkoholisches nicht. Falls die Konzessionen mal gesenkt werden, würden wir auch gerne ein Sektfrühstück anbieten. Bis jetzt gibt es das aber nicht. Womit können Sie angeben? Mit unserem Drei-Stufen-Sauerteig. Den benutzen wir für alle Brote. Sie haben einen Roggenanteil von 30 Prozent und enthalten keine Backhefe. Und alle Brote werden in Handarbeit hergestellt. Darauf sind wir schon sehr stolz. Ihr bislang größtes Missgeschick? Ich hatte den Plan, einen Frische-Stand auf einem Markt aufzumachen. Im Angebot sollte alles Frische sein, also Fisch, Fleisch, Gemüse, Backwaren und vieles mehr. Anfangs lief der Stand in Rheinbach auch gut. Die Probleme haben dann damit angefangen, dass ich keinen Metzger gefunden habe und die Partner ausblieben. Also habe ich den Stand aufgegeben. Was muss im Cafébetrieb noch verbessert werden? Eigentlich nichts mehr. Es ist wichtig, dass wir vor allem als eine Bäckerei bei den Menschen ankommen. Es gibt heute viele Mischungen, also zum Beispiel eine Bäckerei mit Bistro, so lautet unser Konzept nicht. Wir möchten als Fachgeschäft wahrgenommen werden. Was gefällt Ihnen an Braunsfeld? Alles. Ich bin schon lange am Liebäugeln. Ob das hier in dem Viertel ein Erfolg wird, wird sich noch zeigen. Öffnungszeiten und Preise Das Café Mauel 1883 in der Eupener Straße 57, Braunsfeld, hat montags bis samstags von 6 bis 18 Uhr und am Sonntag von 8 bis 11 Uhr geöffnet. Einen Latte Macchiato bekommen die Gäste für 2,50 Euro und einen Cappuccino für 2,40. Das Roggen Vollkornbrot Schrotkruste mit ganzen und geschroteten Roggenkörnern kostet 3,10 Euro (750 g.), ein Stück Kuchen 1,75. Käsekuchen kann man für 1,95 Euro kaufen. (chi)...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta