"Das gastronomische Mittelalter ist sehr nah": Frank Rosin macht seinem Ärger Luft

Frank Rosin teilt aus. (Bild: Sascha Steinbach/Getty Images)
Frank Rosin teilt aus. (Bild: Sascha Steinbach/Getty Images)

Dass Frank Rosin ein Mann der klaren Worte ist, ist nicht erst seit der Koch-Erfolgsshow "The Taste" weitläufig bekannt. Nun macht der Star-Koch seinem Ruf erneut alle Ehre und holt auf Facebook die Verbalkeule heraus. Sein Zorn entzündet sich dieses Mal an der deutschen Gastronomie. Sie stehe "vor einem ökonomischen Scherbenhaufen", so das harte Urteil des 52-Jährigen. Grund dafür sei das Ausbildungsniveau, das "dem Anspruch unserer Zeit nicht Folge leistet", findet Rosin.

Vor allem die Verantwortlichen des Branchenverbands bekommen ihr Fett weg: "Der deutsche Hotel und Gaststättenverband furzt in seine alten Sessel, um bloß nicht in die Verantwortung zu gehen, eine grundsätzliche Veränderung vorzunehmen." Der Koch ist der Meinung, solange ohne Fachausbildung jederzeit ein Hotel oder Restaurant eröffnet werden könne, sei "das gastronomische Mittelalter sehr nah".

Grazer Köchin Ushij Matzer als Stein des Anstoßes

Auslöser von Rosins wütender Tirade war ein Artikel über die Grazer Köchin Ushij Matzer, den der deutsche Koch an sein Statement anfügte. Der Fall der Österreicherin bewegt seit einigen Jahren die Kochszene. Weil Matzer ihre Gerichte ausschließlich mit Kochutensilien aus Holz zubereitet, befindet sie sich seit 2014 im Rechtsstreit mit der österreichischen Baubehörde. Der Grund für den Disput ist eine gesetzliche Vorschrift, die den Gebrauch von Kochutensilien aus Plastik vorschreibt. Doch Matzer weigert sich aufgrund gesundheitlicher Bedenken, Plastikkochlöffel zu benutzen, weshalb sie 2014 zu einer Geldstrafe von 550 Euro verurteilt wurde. Weil sie die Strafe aber nicht zahlen will, geht die Grazerin nun freiwillig zwei Tage ins Gefängnis.

Schon in der Vergangenheit hatten sich TV-Köche wie Sarah Wiener solidarisch mit der Österreicherin gezeigt. In seinem Post forderte Rosin nun auch einige seiner Kollegen, etwa Tim Mälzer, Roland Trettl und Alexander Herrmann, zu einem Kommentar der Situation auf - bisher jedoch noch ohne Erfolg.