Gazastreifen: Kriegsparteien verhandeln offenbar über Geiseln aus Israel

Israel bombardiert weiterhin Städte im nördlichen Gazastreifen und behauptet, die Hamas habe die Kontrolle über die Region verloren. Das Zentrum von Beit Lahiya wurde ein weiteres Mal direkt getroffen.

Medienberichten zufolge laufen derzeit Verhandlungen über eine humanitäre Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung von bis zu 15 Geiseln. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hielt sich bedeckt:

"Ich möchte alle Arten von falschen Gerüchten, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, abwehren und eines klarstellen: Es wird keine Waffenruhe ohne die Freilassung unserer Geiseln geben."

Die israelische Armee verstärkt nach eigenen Angaben ihre Angriffe auf Gaza-Stadt und behauptet, den militärischen Kapazitäten der Hamas erheblichen Schaden zugefügt zu haben.

Israel und die Hamas haben Videos veröffentlicht, die die Kämpfe in Gaza-Stadt zeigen. Wegen der heftigen Angriffe sind allein am Mittwoch mehr als 50.000 Palästinenser vom Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in den Süden geflohen.

Der Grenzübergang Rafah im Süden, über den einige Hilfsgüter ankommen, wurde wieder geschlossen. Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, bezeichnete ihn als "Tor zu einem lebendigen Alptraum". Türk beschuldigte die Hamas brutaler Gräueltaten und Israel der kollektiven Bestrafung der palästinensischen Bevölkerung - beides seien Kriegsverbrechen.