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Gedenkfeier : Stolpersteine bei Axel Springer: Widerhaken der Geschichte

Berlin.  Es war der seltene Fall, dass bei der Verlegung von Stolpersteinen ein Nachkomme jener Berliner spricht, an deren Schicksal in der Zeit des Nationalsozialismus erinnert wird. Am Mittwoch war Bobby Lax in Berlin, Sohn eines Bewohners des damaligen Zeitungsviertels, der rechtzeitig einen Zug ins rettende Ausland hatte nehmen können.

Zur Gedenkfeier an der Zimmerstraße hatte das Unternehmen Axel Springer geladen, das an der Stelle das Gebäude seines neuen Hauptsitzes in Berlin errichtet hat. Redner unter den namhaften Gästen, darunter Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnten vor einer zunehmend offen gezeigten Judenfeindlichkeit in Deutschland.

Mit dem Kindertransport nach Holland gerettet

Die ersten fünf von 87 Stolpersteinen, die der europaweit aktive Künstler Gunter Demnig seit Mittwoch rund um das Areal verlegt, erinnern an das Schicksal des jüdisch/evangelischen Ehepaars Max und Charlotte Zickel aus dem ehemaligen Haus an der Zimmerstraße 48a. Max wurde 1943 nach Auschwitz deportiert und dort am 24. Januar 1944 ermordet. Seine Frau musste Nazi-Schikanen hinnehmen, überlebte als Christin jedoch und wohnte nach dem Weltkrieg in Siemensstadt.

Drei Steine ehren die jüdische Familie Lax aus der Zimmerstraße 48b. Ein Foto auf der Internetseite axelspringer-neubau.de zeigt Jacob, Betreiber eines Geschäfts für Damenkonfektion, seine Frau Amalie und Sohn Edgar auf ihrem pflanzenumrankten Balkon.

Den Eltern ge...

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