Gedenkmarsch: Rote Nelken für Rosa und Karl in Lichtenberg

Die Spitzen von Linken-Bundestagsfraktion und Partei auf dem Friedhof

Etwas verwundert blickt Sylvia Matte auf die vorbeiziehenden Menschenmassen an der Lichtenberger Gudrunstraße. "Zu DDR-Zeiten ging es ruhiger zu", sagt die 59-Jährige. Damals war der Gedenkmarsch für die ermordeten Arbeiterführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Pflicht. "Es wundert mich, dass es immer noch so gut besucht ist – vor allem von jungen Leuten."

Laut Veranstalter – einem breiten Bündnis aus linken Gruppen und Parteien – sind 12.000 Menschen dem Demonstrationsaufruf gefolgt. Bei kaltem, aber sonnigem Wetter zogen sie ab 10 Uhr vom Frankfurter Tor in Friedrichshain zum Grab der Kommunistenführer auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Es werde für Frieden und internationale Solidarität demonstriert, heißt es auf der Internetseite des Veranstalters. Neben Liebknecht und Luxemburg prangten auch etwa Lenin, Stalin und Mao auf einigen Bannern.

Bis auf einzelne Verstöße gegen das Versammlungsrecht sei dabei alles friedlich geblieben, teilte die Berliner Polizei auf Anfrage mit. Ein Zwischenfall ereignete sich gegen 11.15 Uhr auf der Frankfurter Allee auf Höhe der Atzpodienstraße. Beamte drangen in einen Block von Demonstranten vor, weil eine Fahne der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gezeigt wurde.

Als der Demonstrationszug gegen 12 Uhr den Friedhof erreichte, war dort die eigentliche Gedenkveranstaltung schon in vollem Gange. Kränze und Tausende rote Nelken wurden an der Gedenkstätte der Sozialisten niedergelegt. Dort hatten am Vormittag Spitzenpolitiker der Lin...

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