Durchfall vom Grillen: So riskant ist Campylobacter
Eine mitunter tödliche Magen-Darm-Infektion tritt häufig nach Grillfesten auf. So können Sie das Risiko für Erbrechen und blutigen Durchfall senken.
Campylobacter: Gefährlicher Grillkeim verbreitet sich durch schlechte Hygiene
Weil in Schlachthöfen immer weniger auf Hygiene geachtet wird, ist inzwischen 50 Prozent des Geflügelfleisches mit dem Bakterium Campylobacter – dem sogenannten Grillkeim – belastet. Das zeigen Stichproben in den Schlachthöfen. Die gestiegene Belastungsrate führt auch immer häufiger zu Erkrankungen: Rund 71.000 Menschen erkrankten 2014 an Campylobacter, 15.000 mehr als noch im Jahr 2004.
Auch das Robert-Koch-Institut beziffert es auf 60.000 bis 70.000 übermittelte Fällen pro Jahr. Damit gehört der Erreger zu den häufigsten bakteriellen meldepflichtigen Krankheiten in Deutschland. Immerhin: Die Gefahr scheint sich langsam herumzusprechen. Denn 2023 wurden mit 40.215 erfassten Erkrankungen deutlich weniger Fälle registriert.
Häufig passiert eine Infektion beim Grillen, wenn Geflügelfleisch nicht ausreichend durchgegart gegessen wird. Um für den Verzehr sicher zu sein, muss die Temperatur im Fleischkern über einen Zeitraum von zwei Minuten mindestens 70 Grad Celsius betragen. Marinade oder Tauwasser darf auf keinen Fall mit anderen Lebensmitteln, vor allem roh gegessenen wie Salat, in Berührung kommen. Allerdings sollte man auch bei Hackfleisch und Fisch auf ausreichendes Garen achten. Mayonnaise und Eiscreme können das Bakterium ebenfalls enthalten, hier ist ein schneller Verzehr nach Entnahme aus Kühl- beziehungsweise Eisschrank wichtig.
Hirnhautentzündungen und sogar Lähmungen möglich
Das Problem beim Grillkeim: Campylobacter verursacht heftige Durchfall-Erkrankungen, die bei Risikogruppen wie Kleinkindern, Babys und Senioren, aber auch Menschen mit Vorerkrankung durchaus lebensbedrohlich sein können. In schlimmen Fällen kann das Bakterium rheumatischen Erkrankungen – aber auch Hirnhautentzündungen und sogar Lähmungen auslösen.
Eine Campylobacter-Erkrankung beginnt zirka fünf Tage nach der Ansteckung mit Fieber sowie Kopf- und Muskelschmerzen. Dann folgen heftige Bauchkrämpfe und -schmerzen verbunden mit Übelkeit. Es kommt zu wässrigen, teils blutigen Durchfällen. Die Beschwerden sind bei manchen Betroffenen nach zwei bis drei Tagen vorbei – ansonsten sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Laut Robert-Koch-Institut dauert die Erkrankung in der Regel aber bis zu einer Woche, mitunter auch länger.
Da die Erreger jedoch noch bis zu einem Monat später im Stuhl aufzufinden sind, dürfen im Falle einer Infektion öffentliche Toiletten etwa im Büro erst nach Freigabe durch den Arzt wieder aufgesucht werden. Zudem ist gründliches Händewaschen vor allem nach dem Toilettengang ein absolutes Muss.
Ordentlich Hitze: Die besten Gasgrills
Unsere Kollegen aus dem CHIP-Testcenter untersuchen regelmäßig Gasgrills. In der folgenden Tabelle zeigen wir Ihnen die Top-Empfehlungen unserer Experten. Weitere Infos finden Sie in unserem ausführlichen Gasgrill-Test.
Online Supermärkte im Vergleich
Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.