Gefahr einer Ölpest gebannt: Von Huthi-Rebellen angegriffener Öltanker im Roten Meer geborgen

Gefahr einer Ölpest gebannt: Von Huthi-Rebellen angegriffener Öltanker im Roten Meer geborgen

Ein Öltanker, der wochenlang im Roten Meer brannte, nachdem er von Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen worden war, ist nach Angaben einer Sicherheitsfirma geborgen worden. Ein massiver Ölaustritt konnte damit verhindert werden.

Die MS Sounion war mit einer Million Barrel Rohöl beladen. Es dauerte Monate, bis die Sounion abgeschleppt, die Brände gelöscht und das restliche Rohöl abgeladen werden konnte.

Dieses undatierte Foto, das von der privaten Sicherheitsfirma Ambrey veröffentlicht wurde, zeigt den brennenden Öltanker Sounion im Roten Meer
Dieses undatierte Foto, das von der privaten Sicherheitsfirma Ambrey veröffentlicht wurde, zeigt den brennenden Öltanker Sounion im Roten Meer - AP/AP

"Im Laufe von drei schwierigen Wochen wurden die Brände gelöscht, die Ladetanks geflickt und mit Inertgas unter Druck gesetzt, und das Schiff wurde für sicher erklärt", erklärte das private Sicherheitsunternehmen Ambrey, das zusammen mit der europäischen Marinemission zum Schutz der Schiffahrt im Roten Meer und Bergungsspezialisten den Einsatz leitete.

WERBUNG

Anfang Oktober wurde das Schiff in den Norden nach Suez geschleppt, um die Ladung zu löschen. Die konnte inzwischen erfolgreich abgeschlossen werden.

Das US-Außenministerium hatte davor gewarnt, dass ein Leck der Sounion eine "viermal so große Katastrophe" wie die Exxon Valdez, die im Jahr 1989 vor Alaska auf Grund lief, bedeutet hätte.

Die Huthis, die die jemenitische Hauptstadt Sanaa seit über einem Jahrzehnt halten und gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition kämpfen, die die Exilregierung des Landes unterstützt, gaben keinen unmittelbaren Kommentar ab.

Die Huthis griffen den unter griechischer Flagge fahrenden Tanker am 21. August zunächst mit Handfeuerwaffen, Geschossen und einer Drohne an.

Ein französischer Zerstörer, der im Rahmen der EU-Operation Aspides operiert, rettete die 25 philippinischen und russischen Besatzungsmitglieder sowie vier private Sicherheitsleute, nachdem sie das Schiff verlassen hatten, und brachte sie ins nahe gelegene Dschibuti.

WERBUNG

Die Huthis veröffentlichten später Aufnahmen, die zeigen, dass sie Sprengstoff an Bord des Schiffes platziert und gezündet haben.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen im Oktober 2023 haben die Rebellen rund 100 Handelsschiffe mit Raketen und Drohnen angegriffen.

Dabei haben sie ein Schiff gekapert und zwei Schiffe versenkt. Vier Seeleute wurden getötet.

Die Rebellen begründen ihre Angriffe auf die Schiffahrt im Roten Meer damit, dass sie Schiffe mit Verbindungen zu Israel, den USA oder dem Vereinigten Königreich angreifen, um ein Ende der israelischen Kampagne gegen die Hamas im Gazastreifen zu erzwingen.

Großbrand in der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah nach israelischen Luftangriffen. 29. September 2024
Großbrand in der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah nach israelischen Luftangriffen. 29. September 2024 - AP/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.

Viele der angegriffenen Schiffe haben jedoch wenig oder gar nichts mit dem Konflikt zu tun, darunter auch einige, die für den Iran bestimmt sind.

Das Tempo der Angriffe der Huthi hat sich in den letzten Wochen verlangsamt, insbesondere bei Schiffen auf See.

WERBUNG

Allerdings haben sie weiter Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert.

Unabhängig davon teilte das israelische Militär am Freitag mit, es habe erneut militärische Infrastruktur der Huthi im Jemen angegriffen, darunter das Kraftwerk Hizaz sowie die Häfen Hodeidah und Ras Isa an der Westküste.

Von den Huthis kontrollierte Medien berichteten über einen toten Arbeiter und sechs verletzte Personen im Hafen von Ras Isa, einen Tag nachdem die vom Iran unterstützten Huthis Drohnen auf Israel abgefeuert hatten.