Gefahr bei Dunstabzug: So gelangt Kohlenmonoxid in die Wohnung
Dunstabzüge sind äußerst praktisch, doch sie müssen unbedingt fachkundig installiert sein. Sonst kann es unter bestimmten Umständen gefährlich werden.
Dunstabzugshauben sind praktisch bei offenen Küchen, da sie Dämpfe und auch die umherfliegenden Fettpartikel beim Kochen ansaugen. Dadurch riecht es weniger nach Essen und die Küche muss nicht so häufig grundgereinigt werden.
Allerdings ist es bei Modellen mit Abluft unerlässlich, dass diese von Profis eingebaut werden. Ansonsten kann es bei Kombination mit einem Ofen oder einer Gastherme sogar tödlich enden, wie ein Fall in Wien aus dem Jahre 2012 zeigt.
Aufgrund eines unfachmännisch eingebauten Dunstabzuges kam eine junge Frau ums Leben. Erst 2021 wurde der Mann, der das Gerät installierte, deshalb wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt.
Wir zeigen, worauf Sie achten müssen, um diese Gefahr zu meiden.
Wann Dunstabzugshauben gefährlich werden
Bei dem tragischen Unglück hatte der 41-jährige Mann in seiner Wohnung einen Dunstabzug mit Abluft installiert und das Rohr mit dem Sammelkamin des Hauses verbunden. Dessen Nachbarin in der darunter liegenden Wohnung hatte eine Gastherme, die am Unglückstag gleichzeitig mit der Dunstabzugshaube betrieben wurde.
Aufgrund fehlender Frischluftzufuhr entstand ein Unterdruck. So gelangte das giftige Kohlenmonoxid (CO) in das Badezimmer des Opfers – das farb- und geruchlose Gas verursachte den Tod der jungen Frau. Leider ist das kein Einzelfall. Auch in Deutschland gab es bereits vergleichbare Unglücke.
Nicht nur Gasthermen, sondern auch Kaminöfen und andere raumluftabhängige Feuerstätten können davon betroffen sein. Das kann auch innerhalb derselben Wohnung passieren. Der Sauerstoff zum Heizen wird aus dem Raum gezogen, da kein externer Anschluss für die Luftzufuhr existiert.
Der Dunstabzug saugt zusätzlich Luft an. Der entstehende Unterdruck sorgt dafür, dass die Außenluft über den Kamin einströmen will, wobei das Kohlenmonoxid in den Raum gelangt.
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Gefahr durch Dunstabzug und Ofen vermeiden
Wenn Sie keine Feuerstätte in der Wohnung haben, dann besteht für Sie auch kein Risiko durch CO-Vergiftung. Den Unterdruck durch die abgesaugte Luft können Sie aber dennoch vermeiden, etwa durch Mikrolüftung.
Lassen Sie Dunstabzugshauben mit Abluft dennoch nur durch fachkundiges Personal installieren und prüfen. Haben Sie zusätzlich eine Feuerstätte im selben Raum, ist ein Unterdruckwächter verpflichtend. Das Gerät löst einen Alarm aus, wenn ein zu großer Unterdruck entsteht – es muss dafür aber auch fachgerecht eingestellt werden.
Folgende weitere Schutzmaßnahmen gibt es:
Dunstabzug nur mit Umluftbetrieb nutzen. Dadurch wird die Raumluft nicht abgesaugt und es entsteht auch kein Unterdruck.
Dunstabzug mit Abluft und Feuerstätte niemals zeitgleich betreiben.
Wollen oder müssen Sie beides zugleich betreiben, dann sorgen Sie immer für ausreichend Zuluft, wenn der Dunstabzug mit Abluft betrieben wird. Das heißt, das Fenster sollte gekippt werden.
Es gibt dafür auch spezielle Zuluftwächter, die verhindern, dass der Abzug bei geschlossenem Fenster überhaupt eingeschaltet werden kann. Es gibt Kabel- und Funkmodelle.
Auch ein CO-Melder kann sinnvoll sein, wenn Sie einen Ofen oder ähnliche Feuerstätten haben.
Wenn Sie einen neuen Kaminofen planen, dann können Sie auch auf ein raumluftunabhängiges Gerät setzen, das die Frischluft nicht aus dem Inneren bezieht.
Dieselbe Gefahr durch CO-Vergiftung besteht übrigens auch bei anderen Abluft-Geräten wie speziellen Wäschetrocknern.
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