"Gefahr für den öffentlichen Frieden": Istanbul verbietet "Queer" mit Daniel Craig
Die Bezirksregierung in Istanbul hat die Aufführung von "Queer" bei einem Filmfestival verboten. Darin ist Daniel Craig in der Rolle eines schwulen Mannes auch in einer Sexszene zu sehen.
In "Queer" spielt Daniel Craig einen schwulen Mann, der sich in einen anderen Mann verliebt. In dem Drama von Luca Guadagnino ist der britische Schauspieler auch in einer Sexszene zu sehen. Das alles ist aus Sicht der Istanbuler Bezirksregierung zu "gefährlich", weshalb sie die Aufführung des Films beim Mubi Fest Istanbul verboten hat.
Die Begründung für die Entscheidung liegt dem Veranstalter des jährlich stattfindenden Festivals vor, dem Streaming-Dienst Mubi. Demnach sei "Queer" verboten worden, weil er "provokante Inhalte" enthalte und daher den "öffentlichen Frieden gefährden" könnte. Das Verbot sei aus Sicherheitsgründen durchgesetzt worden.
Mubi sagt Filmfestival ab
Aus Protest sagte Mubi das für vier Tage geplante Festival ab. "Queer" sollte das Mubi Fest Istanbul am Donnerstag eröffnen. "Wir halten dieses Verbot für einen Eingriff, der die Kunst und die Meinungsfreiheit einschränkt", teilte der Veranstalter auf Instagram mit. Dadurch werde dem Festival sein Sinn und Zweck entzogen.
In "Queer" spielt Daniel Craig einen US-amerikanischen Auswanderer, der in den 1950er-Jahren in Mexiko City eine romantische Beziehung mit einem jüngeren Mann eingeht. Mit dem Drama hat der italienische Regisseur Luca Guadagnino ("Call Me By Your Name") den gleichnamigen Roman von William S. Burroughs verfilmt, der darin seine eigene Homosexualität behandelt.
Homosexualität ist in der Türkei zwar nicht verboten, in weiten Teilen der Gesellschaft stößt sie jedoch auf Ablehnung. Auch vonseiten der konservativ-islamischen Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan erfahren Mitglieder der LGBTQ-Community immer wieder Anfeindungen.