Gegen kurdische Milizen: Ankara schickt mehr Panzer nach Syrien

Die türkische Regierung hat weitere Panzer in den Norden Syriens geschickt. Ankara will damit Anhänger des sogenannten Islamischen Staats und kurdische Kämpfer von seinen Grenzen fernhalten. Ministerpräsident Binali Yildirim, sagte am Samstag, die Türkei werde dort keinerlei dauerhafte kurdische Präsenz dulden. Ein eigener Staat oder ein autonomes Gebiet etwa würden eine große Bedrohung für die nationale Sicherheit der Türkei bedeuten, so der Ministerpräsident. Ein türkischer Militärsprecher bekräftigte, die Anwesenheit des sogenannten Islamischen Staats und des syrischen Zweigs der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei PKK nahe der Grenze zur Türkei sei nicht akzeptabel. Mitte der Woche waren syrische Rebellen unter der Deckung türkischer Spezialeinheiten in die Stadt Dscharablus vorgestoßen, einer Hochburg des sogenannten Islamischen Staat. Berichten zufolge griffen türkische Einheiten auch eine Stellung der kurdischen sogenannten Volksverteidigungseinheiten (YPG) nördlich von Manbij an. Die Stadt steht unter der Kontrolle dieser kurdischen Milizen, die von den USA unterstützt werden. Die Zusicherung Washingtons, die kurdischen Kämpfer würde sich von dort zurückziehen, waren zuvor nicht erfüllt worden. Das NATO-Mitglied Türkei ist auch Teil der von den USA geführten Koalition gegen den sogenannten Islamischen Staat. In den vergangenen Monaten hatte Ankara die Dschihadisten immer wieder für Bombenanschläge innerhalb der türkischen Grenzen verantwortlich gemacht. Mit Sorge blickt Ankara auch auf die kurdischen Milizen, die verstärkt im Grenzgebiet mit Syrien aktiv sind. In dieser Woche hatte sich die kurdische PKK zu einem Autobombenanschlag auf die Stadt Cizre im Südosten der Türkei an der Grenze zu Syrien mit mehreren Toten bekannt.