Gegenseitige Anschuldigungen - Wasserkraftprojekte in umstrittenen Gebieten belasten Indien-China-Beziehungen

Ein Straßenbauprojekt im Tawang-Distrikt im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh. Neue Straßen, Brücken, modernisierte Militärlager und zivile Infrastrukturen säumen die hochgelegene Himalaya-Route bis zum indischen Grenzdorf Zemithang, das China umbenannte, um seine Gebietsansprüche zu untermauern. China beansprucht fast den gesamten nordöstlichen indischen Staat Arunachal Pradesh als „Süd-Tibet“.<span class="copyright">ARUN SANKAR/AFP</span>

Indiens Baupläne für zwölf neue Wasserkraftwerke in der Provinz Arunachal Pradesh sorgen für erhebliche Spannungen mit China.

Indien plant den Bau von zwölf Wasserkraftwerken in der nordöstlichen Himalaya-Region Arunachal Pradesh, wie der „Independent“ berichtet. Diese Entscheidung könnte die Spannungen mit China weiter verschärfen, das Territorialansprüche auf das Gebiet erhebt.

Finanzielle Unterstützung und politische Spannungen

Die indische Regierung hat finanzielle Unterstützung von bis zu 90 Millionen Dollar für jedes der Projekte genehmigt. Insgesamt soll eine Milliarde Dollar für den Bau bereitgestellt werden. Laut Angaben des „Independent“ sind diese Kraftwerke Teil eines größeren Vorhabens, die Infrastruktur in der entlegenen Region zu entwickeln.

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China reagiert vehement auf diese Pläne. Das chinesische Außenministerium bezeichnete den Bau von Infrastruktur in „chinesischem Territorium“ als „illegal und ungültig“. „Süd-Tibet ist chinesisches Territorium“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums gegenüber „Reuters“.

Sorgen um den Brahmaputra

Indien hat seinerseits Bedenken hinsichtlich des Baus von Staudämmen durch China am Fluss Brahmaputra, der durch Arunachal Pradesh fließt, berichtet die „Japan Time“. Diese Projekte könnten laut Indien zu Überschwemmungen oder Wasserknappheit in den unteren Flussregionen führen.