Geheimsprache beim Zahnarzt: Was die Nummern Ihres Gebisses wirklich bedeuten

Nie mehr ratlos: Zahnärzte haben ihre eigene Geheimsprache, welche die wenigsten Patienten verstehen. Doch der Code lässt sich leicht entschlüsseln.

Wer auf dem Zahnarztstuhl liegt, der möchte in der Regel, dass es möglichst schnell und schmerzfrei wieder vorbei ist. Wer dabei noch die Nerven hat, aufmerksam zuzuhören, dem kommen immer wieder Zahlen als Bezeichnungen für einzelne Zähne unter – etwa, wenn Ärzte Informationen an die Assistenten weitergeben.

Aber was soll 38 bedeuten? Ein erwachsener Mensch hat schließlich nur 32 Zähne. Wer versteht, wie dieses Nummerierung funktioniert, kann besser nachvollziehen, welche Zähne während der Untersuchung besprochen werden.

Wir haben diesen Geheimcode für Sie aufgeschlüsselt und in einem praktischen PDF-Merkblatt zusammengefasst. Hinzu kommen auch noch Buchstabenkürzel, die über den Zustand informieren.

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Zahnschema als PDF - Zähne Bezeichnungen

Dieses Merkblatt mit dem Zahnschema zeigt Ihnen, welche Nummern die Zähne beim Zahnarzt haben. zum Download

Bezeichnungen der Zähne: Nummerierung erklärt

FDI-Zahnschema
FDI-Zahnschema

Bei den Zahlen für die einzelnen Zähne handelt es sich um das FDI-Zahnschema, welches von einem Berliner Hochschullehrer entwickelt und bereits im Jahr 1970 als international gültiges Schema anerkannt wurde.

Ober- und Unterkiefer werden dabei in vier Quadranten unterteilt, wobei aus Sicht des Zahnarztes im Uhrzeigersinn von links oben gestartet wird. Pro Viertel gibt es bei einem erwachsenen Menschen jeweils acht Zähne.

Die erste Zahl beschreibt also den Quadranten und die zweite den genauen Zahn. Gezählt wird dabei immer von der Mitte beginnend bei den Schneidezähnen.

Mit der Nummer 38 ist also nicht etwa fortlaufend gezählt der 38. Zahn gemeint. Stattdessen ist damit 3-8 gemeint, also der Weisheitszahn im linken Unterkiefer des Patienten. Darum sagt der Zahnarzt die Ziffern auch einzeln an.

Darum sind die Zahlen für Zähne so praktisch

Zahn Modell
Zahn Modell

Dank der Nummerierung der Zähne kann während der Untersuchungen zweifelsfrei und schnell der richtige Zahn bestimmt werden. Während vormals noch "unterer, linker, bleibender, erster Molar" nötig war, genügt nun einfach "36". Verwechslungen sind dadurch viel unwahrscheinlicher und die Behandlung kostet weniger Zeit.

Bei Milchzähnen wird die Nummerierung übrigens fortgesetzt. Hier kommen statt der Quadranten 1 bis 4 einfach 5 bis 8 zum Einsatz, die Zähne werden dann wieder von 1 bis 5 durchnummeriert. Mit der Bezeichnung "73" ist somit sofort erkennbar, dass es sich um den unteren linken Eckzahn eines Milchzahngebisses handelt.

Doch mit den Zahlen ist es noch nicht genug, Zahnärzte nutzen auch noch Buchstabencodes für den Zustand der Beißer.

Buchstaben beim Zahnarzt: Bedeutung und Funktion

Zahnarztbesuch
Zahnarztbesuch

Hinten an die Zahlen angehängt folgen oft Buchstaben, die der Zahnarzt der Assistenz durchsagt. Damit soll schnell festgestellt werden, was mit dem betroffenen Zahn los ist.

Unbedenkliche Abkürzungen:

  • ob = ohne Befund
    ein unauffälliger Zahn im natürlichen Zustand

  • k = Krone
    der Zahn hat eine intakte Krone und muss nicht behandelt werden

  • e = ersetzt
    Ersatzzahn, etwa eine Totalprothese

  • b = Brückenglied
    Bestandteile einer Zahnbrücke

  • j = Implantat
    ein Implantat ohne Defekte

Weniger erfreuliche Abkürzungen:

  • f = fehlt
    ein fehlender Zahn, der nicht ersetzt wurde

  • zst = Zahnstein
    der Zahn hat Zahnstein

  • c = kariös
    ein Zahn mit Kariesbefall

  • cp = caries profunda
    tief reichender Karies bis zur Zahnwurzel

  • z = zerstört
    der Zahn ist komplett kaputt

  • x = Extraktion
    der Zahn muss möglicherweise gezogen werden

Mann spricht mit Zahnärztin
Mann spricht mit Zahnärztin

Wenn Sie glauben, das war es schon, täuschen Sie sich. Hinzu kommen noch weitere Buchstaben, die die genaue Position einer Beschädigung oder des Kariesbefalls dokumentieren. Dabei wird bekommt jede Seite des Zahnes eine eigene Abkürzung, und die Buchstaben lassen sich auch kombinieren:

  • m = mesial
    Seitenfläche zur Kiefermitte hin

  • d = distal
    Seitenfläche zum Ende der Zahnreihe hin

  • o = okklusal
    Kaufläche / Schneidefläche des Zahns

  • oral
    Innenfläche des Zahns zum Mundinneren hin

  • p = palatinal
    zum Gaumen zeigende Fläche des Zahnes

  • l = lingual
    zur Zunge hingewandt

  • v = vestibulär
    Außenfläche zur Wange oder Lippe hin

  • labial
    im Schneidezahnbereich zur Lippe hin

Kombiniert man das alles und liest im Befund zum Beispiel "37c mod", dann hat der mittlere Backenzahn des linken Unterkiefers Karies an der Seitenfläche zur Kiefermitte, der Kaufläche und der Seite zum Ende der Zahnreihe hin.

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