Priester bei Geiselnahme in Frankreich getötet - IS bekennt sich zur Tat

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Schon wieder wird Frankreich Schauplatz einer Bluttat, diesmal steht eine Kirche im Visier der Angreifer. Die Identität der Täter und ihr Motiv sind noch völlig unklar.

Zwei Angreifer haben während einer Messe in einer Kirche nahe der französischen Stadt Rouen mehrere Geiseln genommen und einen Priester getötet. Anschließend seien sie selbst von der Polizei erschossen worden, hieß es am Dienstag aus Sicherheitskreisen.

Eine weitere Person in der Kirche von Saint-Etienne-du-Rouvray in der Normandie sei so schwer verletzt worden, dass sie in Lebensgefahr schwebe, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit. Die Identität der Attentäter und ihr Motiv waren nach Beamtenangaben unklar.

Die Geiselnehmer haben sich nach Angaben von Präsident François Hollande auf die Terrormiliz Islamischer Staat berufen. Das sagte Hollande am Dienstag bei einem Besuch am Tatort in der Nähe von Rouen, zunächst ohne Details zu nennen. Wenig später übernahm dann auch der IS selbst die Verantwortung für den tödlichen Anschlag. Zwei “Soldaten” der Gruppe hätten den Angriff verübt, hieß es.

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Die Polizei konnte bei ihrem Zugriff in der Kirche drei Menschen retten, wie Ministeriumssprecher Pierre-Henry Brandet weiter mitteilte. Die Geiselnahme habe sich während der Morgenmesse ereignet. Die Tat sei “ganz offensichtlich ein Drama für die katholische Gemeinde, für die christliche Gemeinde”, sagte Brandet vor Reportern.

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Präsident François Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve waren unterwegs nach Saint-Etienne-du-Rouvray. Wie Brandet dem Sender France-Info sagte, wurden Anti-Terror-Ermittler eingeschaltet.

Frankreich befindet sich derzeit in höchster Alarmbereitschaft, nachdem bei einem Anschlag in Nizza am 14. Juli 84 Menschen getötet worden waren. Zudem erlebte das Land im vergangenen Jahr eine Serie anderer tödlicher Angriffe, zu denen sich die Terrormiliz Islamischer Staat bekannte.

Bilder: Twitter/@fredveille / dpa

Text: dpa

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