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Geld für Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria gesucht

Der US-Milliardär Bill Gates in einem Hotel in Lyon am Rande der Geberkonferenz des Globalen Fonds zum Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria.
Der US-Milliardär Bill Gates in einem Hotel in Lyon am Rande der Geberkonferenz des Globalen Fonds zum Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria.

Eine große Geberkonferenz in Frankreich will Milliarden einsammeln, um gefährliche Krankheiten wie Aids und Malaria zu besiegen. Auch US-Milliardär Bill Gates zieht mit. Werden die Ziele erreicht?

Lyon (dpa) - Mit einem Appell für mehr Finanzmittel hat der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria seine Geberkonferenz in Frankreich begonnen.

Françoise Vanni, Direktorin für Außenbeziehungen des Fonds, sagte am Mittwoch in Lyon, der Kampf gegen die Krankheiten müsse verstärkt werden, um in den kommenden drei Jahren rund 16 Millionen Menschenleben zu retten. Es sei bereits viel erreicht worden, doch die Krankheiten seien widerstandsfähig.

Die vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Aussicht gestellte Gesamtsumme der Geber von 14 Milliarden US-Dollar (rund 12,7 Milliarden Euro) für die kommenden drei Jahre sei bisher nicht erreicht, sagte Vanni weiter. «Wir wissen nicht, was das Ergebnis sein wird.» Macron, Gastgeber des Treffens, sollte am Donnerstag eine Rede halten. Frankreich führt im laufenden Jahr die Runde der großen Industriestaaten (G7) und sucht seit Monaten nach Gebern.

An der zweitägigen Konferenz nehmen rund 700 Menschen teil, unter ihnen rund zehn Staats- und Regierungschefs, vor allem aus Afrika. Die Präsident von Burkina Faso, Roch Marc Kaboré, sagte, es gebe viele Hindernisse im Kampf gegen die Krankheiten. Er machte auf die angespannte Sicherheitslage in seinem Land aufmerksam. In der Sahelzone südlich der Sahara sind etliche bewaffnete radikalislamische Gruppen aktiv.

«Die Anstrengungen aller müssen verstärkt werden», forderte die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn. Es müsse alles getan werden, um die drei Krankheiten - wie schon früher angekündigt - bis 2030 auszumerzen. Pro Jahr gebe es immer noch rund 2,8 Millionen Todesopfer. Bisher habe der Globale Fonds dafür gesorgt, 32 Millionen Menschenleben zu retten.

Rund 200 Vertreter von Nichtregierungsorganisationen hatten schon vor dem Beginn der Konferenz in der Tageszeitung «Le Monde» darauf hingewiesen, die angepeilten 14 Milliarden Dollar seien das «strikte Minimum».

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria war 2002 auf Initiative der G8-Gruppe der großen Industriestaaten und des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan gegründet worden. Der Fonds vereinigt staatliche und private Geber - zu ihnen gehört auch der US-Milliardär Bill Gates. Er kündigte am Abend vor Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen an, dass der Beitrag der Bill und Melinda Gates Stiftung 700 Millionen US-Dollar betragen werde. Das sei gegenüber der vergangenen Geberkonferenz vor drei Jahren ein Plus von 16 Prozent. Mit Blick auf die anvisierte Gesamtsumme von 14 Milliarden Dollar sagte er: «Das ist eine sehr ehrgeizige Zahl.» Größter Geber sind dem Fonds zufolge die USA mit einem Anteil von rund einem Drittel.

2016 hatte eine Geberkonferenz in Montreal fast 13 Milliarden Dollar zusammenbekommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte beim G7-Gipfel Ende August in Biarritz eine Beteiligung Deutschlands von einer Milliarde Euro für die kommenden drei Jahre angekündigt.