Geld sparen beim Heizen: Hydraulischer Abgleich kann helfen
Falls Heizungen kalt bleiben oder nur ungleichmäßig warm werden, dann kann ein hydraulischer Abgleich für Besserung sorgen und auch Heizkosten sparen.
Ein gängiges Phänomen bei Heizkörpern ist es, dass manche beim Aufdrehen des Thermostats sofort warm werden und andere ewig auf lauwarm hängen bleiben. Haben Sie sich schon einmal gefragt, woran das liegt?
Der Grund dafür könnte eine schlecht eingestellte Heizungsanlage sein. Dabei werden Heizkörper, die weiter von der Heizungspumpe entfernt sind, schlechter mit dem heißen Wasser versorgt. Das liegt auch an unterschiedlich langen und dicken Rohren im Heizsystem.
Wenn auch das Entlüften der Heizung das Problem nicht behebt, kann der hydraulische Ausgleich Abhilfe leisten. Wie das funktioniert und warum er langfristig beim Sparen hilft, erfahren Sie hier.
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Hydraulischer Ausgleich der Heizung: Wie funktioniert das?
Eines vorweg: Den hydraulischen Ausgleich können Sie leider nicht auf eigene Faust vornehmen, dafür braucht es Fachpersonal. Wenn Sie Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung sind, müssen Sie also jemanden beauftragen, zum Beispiel einen Heizungsmonteur oder auch einen Energieberater.
Als Mieter informieren Sie am besten den Vermieter, wenn bestimmte Heizkörper nicht richtig funktionieren. Die Experten gehen beim hydraulischen Ausgleich in etwa so vor:
Ist-Zustand ermitteln: Alle Heizkörper und deren Zustand werden dokumentiert.
Heizlast berechnen: Es gilt herauszufinden, wie viel Wärmezufuhr nötig ist, um die gewünschte Raumtemperatur zu halten. Dämmung, Fenster und Lüften spielen hier ebenfalls eine Rolle.
Optimalwerte: Das Fachpersonal bestimmt die optimale Vor- und Rücklauftemperatur des Wassers für jeden Heizkörper.
Leistung der Pumpe: Aus den Strömungswiderständen kann die optimale Leistung der Heizungspumpe berechnet werden.
Optimierte Einstellung: Auf Basis all dieser Daten werden die Thermostatventile und der Heizkessel perfekt eingestellt.
Wichtige Voraussetzung für den hydraulischen Abgleich sind voreinstellbare Thermostatventile, die Sie nach Abnehmen der Plastik-Kappe an Rasten oder einer Skala erkennen können. Ohne diese geht es nicht.
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Hydraulischen Abgleich: Kosten und Ersparnis
Der ganze Aufwand für den Heizungsmonteur muss natürlich bezahlt werden. Die Kosten können dabei je nach Größe des Wohnraums und Anzahl der Heizkörper stark variieren, doch einen halben bis ganzen Arbeitstag muss das Fachpersonal hierfür einplanen. Insgesamt kostet Sie das zwischen 500 und 1.000 Euro – lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag geben.
Wichtig ist nun die Frage: Wie viel Ersparnis bringt die Investition?
Das Portal CO2online hat errechnet, dass Sie pro Jahr Heizkosten von rund 75 Euro sparen können – sollten die Preise weiter steigen, dann sparen Sie gleichzeitig auch mehr ein. Außerdem kann eine neue Heizungspumpe für weitere Ersparnis sorgen, sodass im Jahr rund 125 Euro weniger Kosten anfallen.
Auf Dauer würde sich der hydraulische Abgleich also amortisieren. Außerdem haben Sie endlich in allen Räumen funktionierende Heizkörper und angenehme Wärme, was wohl der größere Vorteil ist.
Förderung sichern und zusätzlich sparen
Die gute Nachricht dabei: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den hydraulischen Abgleich als Einzelmaßnahme mit 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben.
Weitere fünf Prozent gibt es, wenn der Abgleich im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplanes stattfindet (Mindestinvestitionssumme von 300 Euro). So können Sie bei Gesamtkosten von 1.000 Euro bis zu 200 Euro vom Staat als Zuschuss bekommen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt Fördermittel für den hydraulischen Abgleich nur dann, wenn Sie Ihre Heizung zugleich erneuern oder komplett auswechseln.
CHIP meint: Effizienz kann beim Sparen helfen
Ist die Heizungsanlage perfekt eingestellt, dann verbrauchen Sie auch weniger Energie, um die Räume im Haus auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Allerdings sind die Investitionskosten für den hydraulischen Abgleich schon relativ hoch und amortisieren sich erst nach ein paar Jahren. Wunder dürfen Sie also von dieser Maßnahme nicht erwarten.
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