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"Genial!": 17-Jähriger hinterlässt "Höhle der Löwen"-Investoren "einfach nur sprachlos"

Trotz seiner erst 17 Jahren sorgte Aaron Holzhäuer bei
Trotz seiner erst 17 Jahren sorgte Aaron Holzhäuer bei

 

Früh übt sich: Ein 17-jähriger "Daniel Düsentrieb" verblüffte bei "Die Höhle der Löwen" alle und löste einen veritablen Investorenkampf aus. Auch wegen einer anderen Innovation aus der Finanzwelt geriet Carsten Maschmeyer in Schnappatmung - und befürchtete gar Halluzinationen.

Neue Staffel, neue Deals, altbekannte Investoren: Zum Start der neuen Staffel von "Die Höhle der Löwen" ist alles gleich - zumindest fast. Löwe Georg Kofler hatte Ende 2021 die Firma von Kollege Ralf Dümmel aufgekauft, weshalb das Duo zum Showstart auf einem Doppelstuhl Platz nahm. Nils Glagau machte kurzerhand Ähnlichkeiten zur "Muppet-Show" aus, Judith Williams taufte das Männergespann auf "Double Trouble". Doch genug der Nettigkeiten, schließlich geht's bei der VOX-Gründershow traditionell um das große Geld für innovative Ideen.

Dass die Löwinnen und Löwen auch Zähne zeigen können, stellte sich besonders bei einem Gründer der Auftaktshow heraus: bei Erfinder Aaron Holzhäuer (17). Mit zehn Jahren habe er schon eigene Snackautomaten gebaut, mit zwölf Jahren habe er mit Programmieren angefangen, berichtete der Berliner Schüler. In der "Höhle der Löwen" stellte er BeeSafe, "die wohl sicherste Fahrradtasche der Welt" vor. Bisher hatte Holzhäuer die Prototypen mit seinen eigenen 3D-Druckern im Kinderzimmer gedruckt, nun war er auf der Suche nach löwenstarker Hilfe.

Und die Investoren konnten kaum glauben, welch ein "Daniel Düsentrieb" (Dagmar Wöhrl) da vor ihnen stand. Judith Williams urteilte über den Mini-Tresor fürs Fahrrad: "Ich bin einfach nur sprachlos." Der Gründer sei "das Genialste, was ich hier in deinem Alter je gesehen habe". Auch Carsten Maschmeyer fand die Idee samt auswechselbaren Deckeln, die den Tresor in eine Gepäckablage oder eine Powerbank verwandeln können, schlicht "genial".

Für sein Start-up BeeSafe, ein Mini-Tresor für Fahrräder, erntete der Jung-Unternehmer durchwegs fantastisches Feedback bei den
Für sein Start-up BeeSafe, ein Mini-Tresor für Fahrräder, erntete der Jung-Unternehmer durchwegs fantastisches Feedback bei den

 

Maschmeyer träumt von "epitastischer" Entwicklung

Angesichts dieser Innovation für den Fahrradmarkt fuhren gleich mehrere Löwen die Krallen aus. Maschmeyer tat sich kurzerhand mit den Kollegen Kofler und Dümmel zusammen und versprach Großes: "Das wäre ein Brett. Dann katapultieren wir dich in eine andere Sphäre. Dann ist das nicht fantastisch, dann ist das epitastisch." Doch die versprochene "internationale Verfügbarkeit" (Kofler) hatte ihren Preis: Das Trio wollte für die gewünschte Summe von 145.000 Euro statt der angebotenen 25,1 Prozent Firmenanteile 40 Prozent an BeeSafe.

Dementsprechend schwer machte sich der 17-jährige Gründer die Entscheidung. Denn Dagmar Wöhrl und Nils Glagau hätten sein Anfangsangebot jeweils klaglos angenommen. Aus Angst, das vielversprechende Nachwuchstalent an die Konkurrenz zu verlieren, passten Maschmeyer, Kofler und Dümmel ihr Angebot an und verlangten nur noch 30 Prozent der Firmenanteile. Dieses Entgegenkommen zeigte Wirkung: Nach einer telefonischen Absprache mit seinem Vater - der bis zur Volljährigkeit des Jugendlichen die Firmenanteile hält - bekannte sich Aaron Holzhäuer zu dem Investorentriumvirat.

Am Ende stiegen Georg Kofler (links), Ralf Dümmel (rechts) und Carsten Maschmeyer gemeinsam bei BeeSafe ein. (Bild: RTL / Frank W. Hempel)
Am Ende stiegen Georg Kofler (links), Ralf Dümmel (rechts) und Carsten Maschmeyer gemeinsam bei BeeSafe ein. (Bild: RTL / Frank W. Hempel)

 

"Dann ist das ein Weltwunder": Carsten Maschmeyer außer Rand und Band

"Es sieht ja ein bisschen aus wie ein Saftladen", spekulierte Carsten Maschmeyer bei einem anderen Start-up. Doch die Kulisse sollte täuschen - und der Löwe so emotional werden wie selten. Die drei Gründer Lukas Schmitz (29), Bernhard Wernberger (56) und Steffen Kirilmaz (28) hatten einen kleinen Ring mit großer Wirkung im Gepäck. "Der Pago ist ein Ring, mit dem man weltweit wie mit einer Kreditkarte kontaktlos bezahlen kann", stellten sie ihr Unternehmen Pagopace vor. Der Bezahlring erfülle laut Kirilmaz "höchste Sicherheitsstandards" und sei "von allen großen Kreditkartenanbietern zertifiziert". Am Ende ihrer Vorstellung ging das Trio auf die Knie und fragte mit einem Augenzwinkern: "Wer von euch gibt uns sein Ja-Wort?"

Der anschließende Testlauf an der aufgebauten Strandbar lief wie am Schnürchen, was Maschmeyer zu Kollege Nils Glagau flüstern ließ: "Da geb' ich auch eine halbe Million für. Wenn das läuft, ist das ein Weltwunder." Dass der Ring sogar unter Handschuhen funktioniert und neben Debit- und Kreditkarte unter anderem auch ÖPNV-Tickets und den Personalausweis speichern kann, war zu viel für Carsten Maschmeyer: "Das ist Innovation, Vision, ich muss sagen, hoffentlich nicht Halluzination."

War also alles Gold, was glänzt? Nun, nicht ganz. Wettbewerber, die bis dato mäßigen Erfolg mit ähnlichen Produkten hatten, machten die Löwen stutzig. Georg Kofler fürchtete ein "Lifestyle-Strohfeuer" und zog sich gemeinsam mit Dümmel zurück. Maschmeyer hingegen war weiter Feuer und Flamme, versprach einen "Celebrity von internationaler Reichweite mit zig Millionen Follower", wollte aber mehr Prozente. Nach harten Verhandlungen machten die Gründer einen Schritt auf ihren Wunschlöwen zu und brachten den Deal mit 200.000 Euro für 15 Prozent plus fünf Prozent Zuschlag bei Erreichen eines Meilensteins unter Dach und Fach.

 

Georg Kofler und Ralf Dümmel sagen Pestiziden den Kampf an

Nicht für einen Deal reichte es hingegen für Comedian Amjad Abu Hamid und sein Start-up Mamas Falafelteig. Zwar schmeckte sein TK-Fertigteig den Löwen vorzüglich und Carsten Maschmeyer gefiel "die süße Geschichte", doch das Führen einer Firma trauten dem Gründer die Investoren nicht zu. Andere Gründe verhinderten bei Steffanie Rainer (WITHOUTme) eine Investition. Dagmar Wöhrl bewunderte "deinen Mut", aber ihre plastikfreie Abfüllstation für Bio-Shampoo lasse sich "zu langsam und zu teuer realisieren", befürchtete Georg Kofler. Deshalb gab's kein Geld für Rainer.

Am Ende des Pitch gingen die Pagopace-Gründer auf die Knie:
Am Ende des Pitch gingen die Pagopace-Gründer auf die Knie:

Jubeln durften am Ende ihres Pitches dafür Katrin Alfen (38) und Felix Strohmaier (40): "Es hat gedümmelt!" Jener Investor stieg mit Georg Kofler bei Lemonist ein. Das Produkt entfernt Pestizidrückstände von Lebensmitteln, säte bei den Löwen aber Zweifel an der Wirksamkeit. Carsten Maschmeyer lobte den "löwenswerten" Ansatz, schreckte aber vor dem zu erwartenden Aufwand zurück. Dümmel und Kofler bewiesen längeren Atem, denn: "Es reicht, wenn man die Welt Schritt für Schritt besser macht." Für 50.000 Euro erwarben sie 25 Prozent an Lemonist.