Geplanter Anschlag auf Swift-Konzert: Experten sehen dschihadistisches Muster
Im Zusammenhang mit dem vereitelten Terroranschlag auf die Wiener Konzerte von Taylor Swift wurde ein dritter Teenager festgenommen. Die Konzerte wurden abgesagt, Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer hat Terrorwarnstufe 4 verhängt.
Die Polizei ermittelt gegen drei Personen, bei denen Sprengstoff und Chemikalien gefunden wurden. Die Verdächtigen sollen einen Selbstmordanschlag geplant haben. Und die Rechtsradikalen im Land machen Stimmung, denn einer der Verdächtigen ist Österreicher mit mazedonisch-albanischem Hintergrund.
Nach Ansicht von Sicherheitsexperten handelt es sich nicht um einen Einzelfall, sondern ist Teil eines größeren Musters. Eine neue Generation junger Dschihadisten wächst durch die Radikalisierung im Internet heran und stellt eine große Gefahr für Europa dar, sagt Terrorismus-Experte Peter Neumann.
27 Anschläge oder Anschlagsversuche in den letzten 10 Monaten
"Es ist Teil eines größeren Musters, was in den letzten 10 Monaten sich sehr rapide entwickelt hat, was aber nahezu unberichtet war. Wir haben in den letzten 10 Monaten 6 erfolgreiche, durchgeführte Anschläge von Dschihadisten in Westeuropa gehabt, 21 versuchte oder vereitelte Anschlagspläne. Also insgesamt 27 Anschläge entweder durchgeführte oder geplante in Westeuropa. Das ist mehr als viermal so viele wie 2022."
Die Sicherheitsbehörden in Berlin stimmen dieser Einschätzung zu. Das Bundeskriminalamt registrierte in den vergangenen zwei Jahren eine Zunahme der Bedrohungen. Und die terroristischen Organisationen versuchen, mehr Menschen online zu rekrutieren. Nach Ansicht von Experten eine gefährliche Entwicklung.
"Jeder Radikalisierte ist ein potentieller Attentäter"
"Sehr gefährlich, weil ihnen die verschiedenen Kanäle mitteilen, dass es ihre Pflicht sei, nicht nur von diesen Sachen überzeugt zu sein, sondern sie auch in Handlungen umzusetzen, Menschen anzugreifen, Krieg zu führen. Das heißt, jeder, der radikalisiert ist, und aus diesen verschiedenen ideologischen Strömungen kommt, ist auch ein potenzieller Attentäter", sagt Mouss Al Hassan, Gründer der NGO für Deradikalisierung DERAD.