Geplantes Verbot chinesischer Autoteile - Tesla sträubt sich gegen Bidens Pläne und äußert scharfe Kritik
Tesla kritisiert die Pläne des US-Präsidenten für den Umgang mit Autoteilen aus China und warnt vor unnötigen regulatorischen Belastungen. Analysten befürchten auch möglichen Vergeltungsmaßnahmen Chinas.
Der US-Autohersteller unter Führung von CEO Elon Musk kritisiert Joe Bidens Pläne, chinesische Teile in US-Autos zu verbieten. Die Maßnahme soll verhindern, dass ausländische Gegner die Kontrolle über Autos auf amerikanischen Straßen übernehmen, wie US-Handelsministerin Gina Raimondo im September erklärte. Das berichtet „The Telegraph“. Musk selbst hat demnach bereits zuvor Bidens Zölle auf aus China importierte Elektroautos kritisiert und gesagt: „Im Allgemeinen bin ich dafür, keine Zölle zu erheben.“
US-Autobauer sollen chinesische Komponenten ausschließen
Die vor Kurzem vom Weißen Haus vorgestellten Pläne würden demnach US-Autounternehmen verpflichten, sicherzustellen, dass hochmoderne Autokomponenten, die aus dem Ausland importiert werden, nicht aus China oder Russland stammen. Falls umgesetzt, würde das Verbot dem Bericht zufolge Hardware und Software betreffen, die Autos mit der Außenwelt verbinden, wie beispielsweise autonome Fahrzeugsysteme und Bluetooth.
Tesla übt Kritik
Teslas letzte Woche veröffentlichte Stellungnahme dazu kritisiert eher bestimmte Teile des Vorschlags als den gesamten Vorschlag. Der Autohersteller argumentiert demnach, dass Bidens Plan zu einem „massiven und letztlich unnötigen regulatorischen Berichtssystem“ führen würde.
Dem US-Unternehmen zufolge würde der Entwurf „unnötige regulatorische Belastungen“ für westliche Autohersteller schaffen, von denen viele bereits mit dem Konkurrenzdruck durch chinesische Rivalen zu kämpfen haben.
In einer Stellungnahme an das Handelsministerium erklärte Teslas Handelsanwältin Miriam Eqab außerdem laut dem „Telegraph“, dass die Vorschriften „unnötige“ regulatorischen Hürden für Software mit sich brächten, die von Nicht-US-Bürgern entwickelt wurde.
Analysten warnen vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen Chinas
Analysten warnen dem Bericht der britischen Tageszeitung zufolge, dass ein harter politischer Kurs, der Chinas Autoindustrie unter Druck setzen soll, zu Vergeltungsmaßnahmen Pekings gegen Tesla führen könnten. Das Unternehmen hat im im vergangenen Jahr demnach 600.000 Autos in China verkauft. US-Präsident Joe Biden hatte laut dem „Telegraph“ bereits vor einigen Monaten den globalen Dominanzanspruch der chinesischen Autoindustrie als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA bezeichnet.