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Germanwings-Absturz: Zweifel an Echtheit des Handyvideos

Germanwings-Absturz: Zweifel an Echtheit des Handyvideos

Ein Handyvideo zeigt angeblich die letzten Sekunden des Germanwings-Fluges 4U9252. Über diese Aufnahmen berichten die „Bild“ und das französische Magazin „Paris Match“. Die französischen Ermittler bezeichnen das Video nun als „Fälschung“ und werfen den Medien vor, „völlig falsch zu liegen“.

Von den letzten Momenten an Bord der Maschine soll laut „Bild“ und „Paris Match“ ein Handyvideo existieren. Es sei zwar sehr verwackelt und nur einige Sekunden lang, seine Echtheit sei jedoch unzweifelhaft, behaupten die beiden Medien. Der Film wurde den Berichten zufolge im hinteren Teil des Fliegers aufgenommen, Passagiere rufen angeblich panisch in mehreren Sprachen.  Das Video soll von den Ermittlern auf einem nicht näher benannten Speichermedium am Absturzort gefunden worden sein.

Ein französischer Polizeibeamter sagte nun dem Fernsehsender NBC News, dass das Video eine „Fälschung“ sei. Auch Oberstleutnant Jean-Marc Ménichini sagte dem US-Sender CNN, dass Paris Match und Bild "völlig falsch liegen" und nannte ihre Berichte "nicht gerechtfertigt." Zwar wurden Handys an der Absturzstelle gefunden, allerdings seien diese noch nicht ausgewertet worden. Die Geräte werden für weitere Untersuchungen an ein spezialisiertes Institut in Rosny-sous-Bois bei Paris geschickt. Staatsanwalt Brice Robin sagte außerdem, die Handys seien in sehr schlechtem Zustand: "Ich weiß nicht, ob sie ausgewertet werden können."

Auch die Staatsanwaltschaft in Marseille hat sich nun zu Wort gemeldet. Auch sie zweifelt an der Echtheit des Videos und fordern die Herausgabe der Aufnahmen, falls sie überhaupt existieren. "Wenn eine Person ein solches Video besitzen sollte, muss sie es umgehend den Ermittlern übergeben", sagt der zuständige Staatsanwalt Brice Robin.

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