Germanwings-Flug 4U9525: Die letzten Worte aus dem Cockpit

Rettungsarbeiter an der Unglücksstelle in Frankreich auf der Suche nach den Leichen der Opfer.

Nach dem tragischen Absturz des Germanwings-Fluges 4U9525 in den französischen Alpen werden immer mehr Details über den Copiloten Andreas L. bekannt, der die Maschine mit Absicht abstürzen ließ. Er soll sich nach aktuellen Informationen im Cockpit eingeschlossen und den Piloten nicht mehr hereingelassen haben. Das beweist auch die Blackbox, die alle Gespräche im Cockpit aufnimmt. Die geheimen Aufnahmen zitiert nun die "Bild am Sonntag" – auf dem Band seien unter anderem die verzweifelten Schreie des Piloten sowie der Passagiere zu hören.

Zu Beginn des Fluges erklärt der Pilot Patrick S. seinem Germanwings-Kollegen, dass er es in Barcelona nicht mehr auf die Toilette geschafft habe, heißt es. Andreas L. bietet daraufhin an, das Steuer zu übernehmen. Irgendwann lässt sich Patrick S. darauf ein und verlässt das Cockpit. Wenige Minuten später ist die Maschine bereits um mehrere hundert Meter gesunken und die ersten Warnsignale sind auf den Aufnahmen zu hören, gleichzeitig sind "laute, metallische Schläge gegen die Cockpit-Tür" zu vernehmen: "Um Gottes willen, mach die Tür auf!"

Erste Schreie der Passagiere folgen, der Kapitän hämmert weiter gegen die von innen verriegelte Tür und schreit: "Mach die verdammte Tür auf!" Doch Copilot Andreas L. reagiert nicht – er rast die 150 Menschen an Bord innerhalb weniger Minuten in den sicheren Tod. Bei Bewusstsein war er definitiv, sein Atmen ist deutlich auf den Aufnahmen der Blackbox zu hören. Der Germanwings-Airbus A320 trifft gegen 10:40 Uhr mit der rechten Tragfläche auf einen Felsen, auch das sei laut der Ermittler auf dem Band zu hören. Daraufhin folgen die letzten verzweifelten Schreie.

Über das Motiv der Tat kann letztlich nur spekuliert werden. Wie der englische "Mirror" berichtet, soll der unter Depression leidende Andreas L. nur einen Tag vor dem Flugzeugabsturz wegen seiner Stimmungsschwankungen von seiner langjährigen Freundin verlassen worden sein. 2016 hatten die beiden eigentlich heiraten wollen, heißt es. Außerdem soll der Copilot aufgrund von Sehproblemen um seinen Job gebangt haben.

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