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Germany's next Topdesigner? So lief die Premiere von "Guidos Masterclass"

Kann ein Strohhalm sexy sein? In der ersten Folge der neuen VOX-Show mussten sich Jungdesigner der ungewöhnlichen Aufgabe stellen, aus Party-Deko Haute-Couture-Kleider zu nähen.

Eine prominent besetzte Jury, schräge Aufgaben und ein Dutzend junge Talente, die nach dem "Zehn kleine Jägermeister"-Prinzip aussortiert werden, bis am Schluss eins davon als neuer Stern - an welchem Himmel auch immer - gefeiert wird: Voilà, fertig ist die Castingshow! Braucht Deutschland noch eine weitere?

VOX meint ja, nennt das Konzept "Design Competition" und schickt mit Guido Maria Kretschmer ein sendererprobtes TV-Gesicht ("Shopping Queen") ins Rennen. Am Montag lief die erste Folge seiner neuen Sendung "Guido Masterclass". Gesucht wird ein Jungdesigner oder -designerin mit Superstarqualitäten, zu gewinnen gibt es 50.000 Euro, eine dreiseitige Anzeigenstrecke in der deutschen "Vogue" sowie ein Jahr Guido Maria Kretschmer als "Mode-Mentor".

Was Letzteres genau bedeutet, blieb in der ersten Folge unklar. Macht aber nichts, zunächst ist die Show der Star. Zum Glück blieben dem Zuschauer sich selbst überschätzende Nichtskönner erspart - es durften nur Leute in die Sendung, die tatsächlich das Zeug dazu haben, "Germany's next Topdesigner" zu werden. Die Auswahl jener zwölf, von denen es am Ende der Folge acht in die titelgebende "Masterclass" schaffen würden, folgte bewährten Prinzipien: Serviert wurde eine bunte Mischung aus schrägen Vögeln, netten Wunderkindern, hübschen Gesichtern und ehrgeizigen (Fast-)Profis. Die feierten zunächst auf einer "Welcome Party".

"Welche Farben clashen?"

<p>Im bunt dekorierten Studio gab's Sekt und Süßigkeiten - und nach kurzer Zeit auch prompt die erste Aufgabe: &quot;Kreiert ein Kleid aus ungewöhnlichen Materialien!&quot; Und zwar nur den Materialien, die sich im Raum befanden! Innerhalb von drei Minuten mussten die Kandidaten sich die Vorhänge, Bonbons, Servietten und sonstige Party-Accessoires schnappen, aus denen sie glaubten, etwas zaubern zu können, das von einem Model auf dem Laufsteg präsentiert werden konnte.</p> <p>Während beim 28-jährigen Robin da gleich &quot;das Feuer im Kopf zu brennen&quot; begann und er sich fragte, welche Farben für ihn &quot;funktionieren und auch clashen&quot; könnten, ging der androgyne, glitzernd gekleidete Leni eher planlos vor und raffte zusammen, was ihm eben gerade in die Finger kam. Fast schon tiefenentspannt wirkte im Chaos der Hamburger Musa (28): &quot;Ich hab die Regenschirme genommen, weil die keiner beachtet hat. Da ist viel Stoff dran.&quot; Daniela (35), die in Kopenhagen wohnt, fand es &quot;richtig geil&quot;, die Deko auseinanderzunehmen - und Ex-Bäckerlehrling Michael (24) deckte sich mit Süßigkeiten ein.</p> <p>Anschließend ging es ans Auspacken und Überlegen, wobei sich nicht nur Brautmodendesignerin Dominique (28) &quot;ein bisschen überfordert&quot; fühlte. Auch der österreichische High-Fashion-Designer Emanuel (25) fand diese &quot;endlose Freiheit&quot;, die sich in Form von Tischdecke, Kunstblume und Pailletten-Kissen plötzlich vor ihm auftat, &quot;a bissl überwältigend&quot;. Student Denis (23) hatte zwar eine klare Vision, musste jedoch von Kretschmer darauf aufmerksam gemacht werden, dass die am Thema vorbeiging: Es sollte ein Kleid kreiert werden, kein dreiteiliges Ensemble, wie Denis es plante.</p> <p>Mit Tipps von Kretschmer und &quot;Vogue&quot;-Chefin Christiane Arp - die als Überraschungsgast von den Nachwuchsdesignern andächtig begrüßt wurde - konnten schließlich nach dreitägiger Arbeit zwölf höchst unterschiedliche Kleider präsentiert und von Kretschmer sowie seinen Gastjuroren - in der ersten Folge Topmodel Karolina Kurková und Kreativdirektor Donald Schneider - beurteilt werden.</p> <p>Dabei gab es die ein oder andere Überraschung: Neben kreativen Ideen wie Robins 20er-Jahre-Fransenkleid aus Strohhalmen überraschte die selbst eher puristisch gekleidete Daniela mit einer sexy Kreation aus durchsichtigem Plastik - und ausgerechnet Paradiesvogel Leni mit einem eher uninspirierten Mülltüten-Look. Beiden gelang der Sprung in &quot;Guidos Masterclass&quot; aber ebenso wenig wie Emanuel und der 30-jährigen Melanie, die ein Kleid aus Tischsets, Strohhalmen und einer Kunstfelldecke gezeigt hatte.</p> <p>Doch fies abgewatscht, wie es in anderen Casting-Formaten gern mal der Fall ist, wurde keiner. Braucht es eine solche Sendung? Nicht unbedingt. Doch wer Spaß an Mode hat, wird sich sicher gut unterhalten fühlen.</p>