Gerwald Claus-Brunner: So düster war seine Vergangenheit

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Seit der Piraten-Politiker Gerwald Claus-Brunner sich am 19. September 2016 das Leben nahm und herauskam, dass er zuvor einen jungen Mann ermordete, herrscht Fassungslosigkeit – und die Frage: Warum? Wie die “Bild”-Zeitung berichtet, hatte Claus-Brunner eine äußerst bewegte Vergangenheit und war schon immer anders.

Seine vier Geschwister und er wuchsen in Bad Rothenfelde am Teutoburger Wald auf einem Bauernhof auf. Das klingt zunächst idyllisch, doch der Schein trügt.

Nachbarn berichten laut “Bild”, dass die Familie “Stress gemacht” habe. Die Eltern von Gerwald Claus-Brunner waren sehr streng, sollen ihre Kinder geschlagen und offen eine rechtsextreme Gesinnung gepflegt haben. Es sollen sogar rechtsextreme Zeltlager im Garten veranstaltet worden sein. Der Vater des späteren Piraten-Politikers reagierte entsprechend brutal auf Claus-Brunners Outing als Homosexueller, als dieser 14 Jahre alt war; er prügelte seinen Sohn aus dem Haus.

Psychische Probleme

Eine von Claus-Brunners Schwestern kam bei einem Autounfall ums Leben, einer seiner Brüder erschoss sich. Offenbar war Gerwald Claus-Brunner nicht der einzige in der Familie, der unter psychischen Problemen litt.

Gerwald zog früh von zu Hause aus; als sein Vater, ein Tierarzt, wegen des Verdachts auf illegalen Medikamentenhandel für Landwirte ins Visier der Steuerfahndung und Justiz geriet und 1996 nach Kanada floh, lebte er schon längst nicht mehr bei seiner Familie.

Auch in der Liebe hatte der 2,06 Meter große und 135 Kilogramm schwere Piraten-Politiker kein Glück. Seinen ersten Freund soll er bei einem Autounfall verloren haben, wie einst schon seinen Bruder. Er war später mit einem Psychologen liiert, der sich jedoch vor Monaten von ihm trennte. Jan L., sein Mordopfer, soll seine Liebe nicht erwidert haben; Claus-Brunner soll ihn gestalkt haben, sodass Jan L. Anzeige gegen ihn erstattete.

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