Geschäft wird erweitert: Wagner backt bald weitere Marken-Pizzen
Wagner erweitert sein Geschäft: Der Tiefkühlpizza-Hersteller plant Private-Label-Pizzen sowie ein neues Premium-Produkt.
Der bekannte Tiefkühlpizza-Produzent Wagner hat nach der Ausgliederung aus dem Nestlé-Konzern angekündigt, sein Geschäftsmodell zu erweitern und ins Handelsmarken-Geschäft einzusteigen. Zugleich will Wagner auch ein Premium-Produkt auf den Markt bringen.
Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, wurden bereits zwei Lieferverträge mit großen deutschen Einzelhändlern abgeschlossen. Laut Matthias Casanova, CEO der Wagner-Dachgesellschaft European Pizza Group (EPG), sollen weitere Kunden folgen: "Wir wollen das Handelsmarkengeschäft aufbauen, auch um die Produktion auszulasten." Außerdem soll das Europageschäft mit den Marken Wagner, Buitoni und Garden Gourmet deutlich ausgebaut und neue Exportmärkte erschlossen werden.
Mit Produktionsstätten in Deutschland und Italien bildet das Werk im saarländischen Nonnweiler das Herzstück der EPG. Auf sieben Linien laufen dort täglich bis zu eine Million Pizzen über das Band. Rund 75 Prozent des Umsatzes werden in Nonnweiler erwirtschaftet. Zentrale Abteilungen für das gesamte Europageschäft sind in Nonnweiler angesiedelt. Seit Oktober agiert das Unternehmen unabhängig von Nestlé, was laut Casanova ein großer Kraftakt war - und zwar "von der Produktionssteuerung bis zur Warenwirtschaft"
Wagner stellt sich um: Neue Produkte wie Premium-Tiefkühlpizza sind geplant
Für das kommende Jahr plant Wagner, das Sortiment zu erweitern und bestehende Produkte zu überarbeiten. Neben dem Ausbau des Brezelteig-Sortiments soll eine neue Pizza im Premiumbereich eingeführt werden. Gegenüber der LZ erklärte Casanova, dass die gestiegenen Preise in der Gastronomie dazu führen, dass die Verbraucher bereit sind, zu Hause mehr Geld für besondere Mahlzeiten auszugeben: "Trotz Wachstum der Eigenmarken im Pizza-Segment macht für uns auch die Premiumisierung Sinn."
Mittelfristig will Wagner den Pizza-Verkauf auch durch Akquisitionen und den Einstieg in den Außer-Haus-Markt ankurbeln. Eine Zusammenarbeit mit Froneri, dem gemeinsamen Eis-Joint-Venture von PAI Partners und Nestlé, könnte Synergien schaffen - vor allem in der Logistik. Mögliche Exportmärkte wären Großbritannien, Mittel- und Osteuropa sowie Skandinavien. Casanova betont jedoch, dass zunächst das bestehende Geschäft gestärkt werden müsse.
Wagner lag im ersten Halbjahr in Deutschland mit einem Marktanteil von 25,8 Prozent knapp hinter Marktführer Dr. Oetker und den Handelsmarken. Das Unternehmen wuchs in den ersten neun Monaten 2023 umsatzmäßig um 4,2 Prozent schneller als der Markt. Brancheninsider führen die Umsatzeinbußen in der Vergangenheit auf Preiskämpfe zurück, so die Zeitung. Casanova betont, dass das Pizza-Geschäft als Wachstumsmarkt gilt und Wagner deshalb auch durch Zukäufe wachsen will.
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