Geschmacklose Instrumentalisierung des Münchener Anschlags
Ein Kommentar
Auf Amokläufe und Terroranschläge reagieren die meisten mit Wut, Angst, Trauer, Entsetzen. Oder man macht es wie Christian Lüth, Pressesprecher der AfD, und reagiert mit Wahlkampf.
Ich hab hier mal den Tweet des Pressesprechers der AFD archiviert. #ausgründen #münchen pic.twitter.com/iLENMSCJDH
— Danny Marx (@dannytastisch)
Einen derartigen Wahlwerbetweet im Angesicht des kurz vorher erfolgten Anschlags am Münchener Olympia Einkaufszentrum ins Internet zu rotzen, ist die Art von reaktionärer Geschmacklosigkeit, die man von der AfD gewohnt ist. Besonders perfide ist jedoch, was uns Lüth auf nicht gerade sehr subtile Art weißmachen will: Wählt ihr nicht die AfD, suggeriert sein Tweet, werden weitere Terroropfer folgen.
Auch AfD-Mitglied Sebastian Wippel nutzt die Tragödie in München sogleich für politische Zwecke und gibt Angela Merkel die Schuld.
#AfD-Propaganda auf Kosten der Opfer von #München hier von Sebastian #Wipppel von @AfD_SLT #Sachsen pic.twitter.com/GObzfGdWOT
— David Berndt (@dabdt)
Was hinter dem Anschlag wirklich steckt, war zum Zeitpunkt dieser Tweets noch völlig unklar. Aber was soll’s! Hauptsache, man kann bei der potentiellen Wählerschaft Angst schüren.
Text: Carlos Corbelle
Bild: dpa