Geschwister in Uruguay wegen des Schmuggels von Rindergallensteinen verurteilt
In Uruguay sind zwei Geschwister wegen des Schmuggels von Rindergallensteinen im Wert von drei Millionen Dollar (rund 2,69 Millionen Euro) zu Haftstrafen verurteilt worden. Ein 50 Jähriger wurde wegen Schmuggelei und Geldwäsche zu zwei Jahren und einem Monat Gefängnis verurteilt, seine 48-jährige Schwester bekam wegen Geldwäsche 18 Monate auf Bewährung. Die Gallensteine sind in Asien wegen ihrer angeblich entzündungshemmenden und fiebersenkenden Wirkung begehrt.
Laut dem bereits am Montag gefällten Urteil und Angaben von Interpol zufolge hatte das Paar die Gallensteine von Schlachthäusern in Uruguay gekauft. In dem südamerikanischen Land mit 3,5 Millionen Einwohnern kommen mehr als drei Rinder auf einen Menschen - das ist die weltweit höchste Quote von Rindvieh pro Einwohner. Ein Großteil des in Uruguay produzierten Rindfleisches wird exportiert.
Laut Anklage zahlten die Verurteilten zwischen 198.000 und 200.000 Dollar pro Kilogramm Gallenstein - mehr als das Doppelte von dem, was derzeit ein Kilogramm Gold kostet. Die Gallensteine wurden dann per DHL an zwei Unternehmen in Hongkong versandt. Den Ermittlungen zufolge machte der 50-jährige Verurteilte einen Profit von rund 8000 Dollar pro Kilogramm Rindergallenstein. Gerichtsdokumenten zufolge erhielt er insgesamt 3,2 Millionen Dollar an Banküberweisungen aus Hong Kong und überwies weitere 188.000 Dollar an seine Schwester.
Die Behörden in Uruguay beschlagnahmten ein Fahrzeug und eine Immobilie des Geschwisterpaares in Montevideo im Gesamtwert von etwa 2,5 Millionen Dollar.
ma/bfi