Gesetz in den Arabischen Emiraten: Wer in WhatsApp flucht, muss zahlen!

WhatsApp-Flüche können in den Vereinigten Arabischen Emiraten richtig ins Geld gehen.

Weltweit nutzen monatlich 700 Millionen User WhatsApp als Instant Messenger und verschicken mehr als 30 Milliarden Nachrichten – täglich! Mit der Rechtschreibung nehmen es die meisten dabei nicht ganz so genau und verwenden Jugend- oder Umgangssprache. Spätestens in Dubai oder Abu Dhabi sollten textende Urlauber aber lieber auf ihre Wortwahl achten.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es offenbar ein Gesetz, nach dem über WhatsApp ausgesprochene Beleidigungen eine Strafe von umgerechnet mehr als 60.000 Euro nach sich ziehen können. Wer sich extrem im Ton vergreift, kann sogar hinter Schloss und Riegel gebracht oder des Landes verwiesen werden, das berichtet "The Telegraph".

Die strengen Vorschriften kamen ans Licht, als die Wiederaufnahme eines Verfahrens angeordnet wurde, in dem ein Mann 725 Euro zahlen sollte, da er über den Instant Messenger einen Kollegen beleidigt hatte. Laut dem Staatsanwalt war das ausgesprochene Strafmaß viel zu milde. Der Angeklagte solle stattdessen umgerechnet exakt 60.402 Euro zahlen oder die Strafe im Gefängnis absitzen. Die genaue Wortwahl der betreffenden WhatsApp-Nachricht veröffentlichte das Gericht nicht, sprach aber von einem "beleidigenden" Inhalt. Ein Berufungsgericht befasst sich jetzt mit dem Fall.

Der Angeklagte wurde nach einem Gesetz gegen Cyberkriminalität verfolgt, laut dem online verfasste Beleidigungen als Straftat gelten. Wer demnach zum Beispiel einen Mittelfinger-Emoji versendet, muss mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldbuße in Höhe von 120.000 Euro rechnen.

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