Gespanntes Warten auf Urteil im Justizkrimi um Amanda Knox

Raffaele Sollecito (M.), der Mitangeklagte von Amanda Knox, auf dem Weg ins Gericht. Foto: Massimo Percossi

Vor dem fünften Urteil gegen die US-Amerikanerin Amanda Knox und ihren Ex-Freund Raffaele Sollecito herrscht in Italien gespanntes Warten. Die Anhörung vor dem Kassationsgerichtshof in Rom soll am Freitag fortgesetzt werden, im Laufe des Tages könnten die Richter ihr Urteil sprechen.

Der Staatsanwalt hatte eine Bestätigung der Verurteilung gegen beide gefordert. Die 27-Jährige war 2014 wegen des Mordes an der britischen Studentin Meredith Kercher zu 28 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden, Sollecito zu 25 Jahren.

Knox' Anwalt Carlo Della Vedova hatte einen Freispruch gefordert. Die Amerikanerin, die nach einem Freispruch in zweiter Instanz 2011 in ihre Heimat zurückgekehrt war, verfolge die Entscheidung des Gerichts «besorgt, aber zuversichtlich», sagte er. Sollecitos Anwälte sollten am Freitag noch das Wort haben. Die damals 21 Jahre alte Studentin Kercher war 2007 in Perugia vergewaltigt und ermordet worden.

Knox und Sollecito beteuern ihre Unschuld. Sie waren zunächst in einem Indizienprozess verurteilt, in zweiter Instanz freigesprochen und schließlich 2014 erneut verurteilt worden, nachdem das Kassationsgericht den Freispruch gekippt hatte. Die Richter könnten nun einen neuen Prozess anordnen oder die Verurteilung bestätigen, was einen Rechtsstreit über Knox' Auslieferung auslösen könnte.

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