Gespräche mit ungarischem Amtskollegen - Ukrainischer Außenminister reist nach Budapest
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha ist nach Budapest gereist, um sich mit seinem ungarischen Amtskollegen Péter Szijjártó zu treffen. Auf der Agenda stehen unter anderem die Nato- und EU-Mitgliedschaft der Ukraine. Ungarn hatte dies bisher abgelehnt.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha ist heute nach Budapest gereist, um sich mit seinem ungarischen Amtskollegen Péter Szijjártó zu treffen. Das berichtet „Kyiv Independet“. Der Besuch ist Teil einer größeren Reisen, bei der Sybiha auch Rumänien und die Slowakei besuchen wird. Laut einer Mitteilung auf sozialen Medien begannen die Minister bereits ihre Gespräche. Auf der Agenda stehen unter anderem der Schutz ethnischer Minderheiten sowie die Nato- und EU-Mitgliedschaft der Ukraine.
Ungarn stellt sich gegen Nato- und EU-Mitgliedschaft der Ukraine
In den letzten Monaten hatte sich Ungarn immer wieder gegen eine Nato- und EU-Mitgliedschaft der Ukraine gestellt. Budapest versuchte auch, Sanktionen gegen Russland und westliche Hilfe an die Ukraine zu untergraben. Die ungarische Regierung unterhält trotz des Krieges enge Beziehungen zu Moskau, was ebenfalls für Spannungen zwischen Kiew und Budapest sorgte. Sybiha will stattdessen mit seinem Besuch laut „Ukrinform“ die Bedeutung einer pragmatischen Nachbarschaftspolitik betonen.
Selenskyj lehnt Orbáns Vorschläge ab
Im Juni besuchte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán Kiew und traf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Orbán forderte Selenskyj auf, einen Waffenstillstand als Schritt in Richtung Frieden zu erwägen. Der ukrainische Präsident lehnte dies ab. Ein Waffenstillstand würde Russland nur die Gelegenheit bieten, seine Kräfte neu zu formieren. Ungarn zeigt sich bereit, an dem Auftakttreffen der „Friends of Peace“-Initiative in New York teilzunehmen. Die Initiative wird von China und Brasilien geleitet. Sie zielt darauf, so schnell wie möglich Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine einzuleiten.