Gestern im Schwimmbad, heute krank? Das können Sie vorbeugend tun
Im Sommer ist das Freibad ein beliebter Ort, auch für Keime. Trotz des gechlorten Wassers kann der Badespaß für einige unschöne Erkrankungen sorgen. Welche Keime und Krankheiten lauern, erfahren Sie hier.
In der Sommerhitze ist nichts willkommener als eine Abkühlung. Und was liegt da näher als ein Ausflug an den See oder gleich ans Meer? Baden macht Spaß, die Folgen können aber von tränenden Augen, über Ohrenschmerzen, Hautausschlägen bis hin zu Blasenentzündungen reichen. Nicht jeder Badesee ist grundsätzlich ein Infektionsrisiko, aber Sie können sich einfach auf dem Laufenden halten:
Diese interaktive Karte zeigt, welche Badeseen Sie lieber meiden sollten.
Ach, Sie gehen doch gleich ins Schwimmbad? Ok. Fun fact: Auch im Schwimmbad lauern Keime. In einem Schwimmbecken teilt man das Wasser mit Hunderten von Menschen. Und es ist nicht gerade angenehm, sich zu überlegen, was sich so alles im Wasser tummeln könnte: Haare, Hautpartikel, Schweiß, Urin, Cremes, Deos und auch Fäkalien. Selbst wenn alle Schwimmbadbesucher peinlich genau auf Hygiene achten würden, bieten warmes und flaches Wasser in Pools den idealen Nährboden für Krankheitserreger.
Wir informieren darüber, welche Infektionen häufig sind und wie Sie das Risiko, sich was einzufangen, deutlich reduzieren können.
Chlor tötet nicht alles: Durchfall und Erbrechen
Aber Schwimmbäder sind doch gechlort? Chlor verhindert nur das Schlimmste und selbst wenn regelmäßig und gründlich gechlort wird, tötet das bei weitem nicht alle krankheitserregenden Keime. Chlor tötet die meisten Erreger binnen weniger Minuten ab, doch Kryptosporidien lachen nur über Chlor.
Die Darmparasiten überleben locker mehrere Tage selbst in gut desinfizierten Pools und können Durchfall und Erbrechen verursachen. Auch Keime wie E.coli oder Salmonellen tummeln sich im Meer, in Seen und manchmal sogar in gut besuchten Pools und können dafür sorgen, dass Sie den Rest Ihres Urlaubs auf der Toilette verbringen und dabei einen Eimer umarmen.
Das können Sie tun: Lassen Sie den Mund beim Schwimmen immer gut geschlossen. Je weniger Wasser Sie schlucken, desto kleiner ist das Infektionsrisiko.
Badeotitis: Geht direkt ins Ohr
Eine häufige Folgeerkrankung eines Badeausflugs, ist die sogenannte Badeotitis, auch bekannt als Schwimmerohr. Wasser im äußeren Gehörgang sorgt für weiche Haut und ein feucht-warmes Milieu. Krankheitserreger, die sich im Wasser befinden, haben leichtes Spiel und wer Pech und trockene Haut oder einen sehr engen Gehörgang hat, darf sich dann mit einer Mittelohrentzündung herumschlagen. Das ist auch ein Grund, warum Kinder im Urlaub so flott Ohrenentzündungen bekommen.
Das können Sie tun: Trocknen und föhnen Sie nach dem Baden den äußeren Gehörgang. Es hilft auch, die Ohren mit sauberem Wasser auszuspülen und den Gehörgang mit milden Cremes oder Öl zu pflegen.
Schwimmbad-Konjunktivitis
Sie waren im Schwimmbad und jetzt haben Sie rote, brennende und tränende Augen? Bindehautentzündungen können entstehen, wenn Leute ins Wasser pinkeln. Oder einfach viele Leute im Wasser sind. Das Chlor im Badewasser reagiert mit Harnstoff, Hautschuppen und darauf vorhandenen Keimen, dadurch entstehen Chloramine. Wenn es im Schwimmbad deutlich nach Chlor riecht, riechen Sie Chloramine. Diese reizen die Schleimhäute vor allem an exponierten Stellen wie den Augen – und Keime können leichter eindringen.
Das können Sie tun: Tragen Sie eine Schwimmbrille. Für Brillenträger gibt es diese auch in passender Stärke.
Bade-Dermatitis: Larvenparadies Ententümpel
Enten-Zerkarien sind die Laven von Saugwürmern, auch als Egel bekannt. Sie leben in flachen Gewässern, befallen normalerweise Wasservögel, sind aber nicht sonderlich wählerisch und beißen auch gerne zu, wenn sie auf Menschen treffen. Menschenhaut ist zu dick, um wirklich als Egel-Brutstätte zu dienen, aber bei empfindlichen Personen können trotzdem mehr oder weniger allergische Reaktionen auf den Biss entwickeln. Das heißt juckende, brennende Quaddeln, die bis zu 20 Tage brauchen, um wieder vollständig zu verschwinden.
Das können Sie tun: Wenn Sie bei Wassertemperaturen von >=24°C im See schwimmen möchten, meiden Sie möglichst die flachen Bereiche, duschen Sie gründlich und rubbeln Sie sich anschließend kräftig und sehr gründlich mit einem Handtuch ab.
Geh'n so tief rein: Blasenentzündungen
Frauen haben beim Baden das Risiko, sich Scheideninfektionen und Blasenentzündungen einzufangen. Eine gesunde Scheidenflora mit Milchsäurebakterien schützt zwar vor Erregern, das Risiko ist aber gegeben, und eine unbehandelte Scheidenentzündung kann noch zusätzlich für eine Blasenentzündung sorgen, wenn Erreger über die Harnröhre in die Blase aufsteigen.
Das können Sie tun: Bleiben Sie nicht zu lange im Wasser, duschen Sie gründlich, trocknen Sie sich nach dem Schwimmen ordentlich ab. Ziehen Sie was Trockenes an: Eine verkühlte Blase reicht für eine Entzündung locker aus.
Fußpilz: Der nervige Dauergast
Der Schwimmbad-Klassiker, den Sie sich einmal fangen, um dann extra lange was davon zu haben, ist natürlich Fußpilz. Pilzsporen lauern überwiegend in vielfrequentierten Feuchtbereichen, also in Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen, aber auch im feuchten Sand. Feuchtwarmes Klima, aufgequollene Haut und kleinste Verletzungen sorgen dafür, dass Fußpilze prächtig gedeihen.
Das können Sie tun: Trocknen Sie Ihre Füße nach dem Baden gründlich ab, vor allem zwischen den Zehen, auch hier hilft föhnen. Und tragen Sie in allen Nassbereichen Badeschuhe oder Schlappen. Das verkleinert den Bodenkontakt und damit das Risiko.
Quelle: Marlene Riederer (BR), Schwimmen und Baden: Diese Krankheitskeime lauern im Wasser
Die besten Föhns
Föhns taugen nicht nur fürs Stylen der Haare, sondern sind vielseitig einsetzbare Trocknungsgeräte. Wenn Sie noch auf der Suche nach einem passenden Föhn sind, der aktuelle CHIP Föhn-Testbericht zeigt die Spitzenmodelle laut Stiftung Warentest, aber empfiehlt auch preiswerte Geräte.
Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.