Geteilte Freude: Mann muss Mega-Lottogewinn mit Ex-Frau teilen

Richard Zelasko mit seinem Gewinnerschein, als er noch davon ausging, dass ihm das gesamte Geld gehört. (Foto: Michigan Lottery)
Richard Zelasko mit seinem Gewinnerschein, als er noch davon ausging, dass ihm das gesamte Geld gehört. (Foto: Michigan Lottery)

Die Megamillons-Ziehung in Michigan ist bekannt für ihre riesigen Gewinnsummen. Dort wurde schon manch glücklicher Gewinner zum Multimillionär - wenn er sich nicht gerade scheiden lässt.

So kann aus Freude manchmal auch Jahre später noch Frust werden. Im US-Bundesstaat Michigan muss ein Mann jetzt seinen Lottogewinn mit seiner Ex-Frau teilen, fünf Jahre nachdem er das große Los gezogen hatte. Gegen jede Wahrscheinlichkeit hatte Richard „Dick“ Zelasko im Juli 2013 beim Lottospielen den Megamillions-Jackpot gezogen. Der Gewinn betrug 80 Millionen US-Dollar, also ein ganz nettes Taschengeld, selbst nachdem Steuern und Abzüge es auf genau 38.873628 US-Dollar reduziert hatten. Aber jetzt urteile der Schlichtungsrichter John Mills sechs Jahre später, dass Zelasko den Gewinn mit seiner Ex-Frau teilen muss.

Gewinn halbiert

Das Paar hat drei gemeinsame Kinder und war zum Zeitpunkt der Megalos-Ziehung seit neun Jahren verheiratet - allerdings auch die beiden Jahre vor dem Lottogewinn bereits getrennt. Dennoch urteilte der Schlichter, der vom Gericht die Befähigung hat, in zivilen Auseinandersetzungen zu entscheiden, dass der Prozess der Trennung noch anhielt und der Lottogewinn somit noch in die Zeit der Ehe fällt. Das heißt nach amerikanischem Recht, solange kein anderweitiger Ehevertrag vorlag, geht der Gewinn in die gemeinsame Haushaltskasse und wird somit bei einer Scheidung geteilt.

Die mittlerweile Ex-Ehefrau Mary Beth Zelasko kann sich nun nach richterlichem Beschluss über 15 Millionen Dollar mehr auf ihrem Konto freuen. In der Begründung zu seiner Entscheidung sagte Mills, dass es höchstwahrscheinlich auch nicht der erste Lottoschein war, den Zelasko in der Ehe erworben habe. Dadurch und weil die Scheidung eben erst im Jahr 2018 finalisiert wurde, seien auch jegliche Gewinne Teil der Streitmasse.

In der MEGAMILLIONS Lotterie kann man im US-Bundesstaat Michigan regelmäßig enorme Gewinne ziehen. (AP)
In der MEGAMILLIONS Lotterie kann man im US-Bundesstaat Michigan regelmäßig enorme Gewinne ziehen. (AP)

Auf zur nächsten Instanz

Zelaskos Anwalt sah das naturgemäß etwas anders und argumentierte, dass sein Mandant „Glück gehabt hat, aber es war eben sein Glück, nicht Marys.“ Das Gericht folgte dem Urteil des Schlichters und stellte fest, dass keinerlei Fehler in dem Verfahren vorlägen und die Entscheidung somit rechtskräftig sei. Mit der Entscheidung habe der Schlichter gegen bestehendes Recht verstoßen, sagte die Anwältin dem Magazin PEOPLE.

„Geld zu teilen, das so lange nach einer Trennung erworben wurde und in diesem Fall sogar nach den Anhörungen zum Scheidungsprozess ist extrem ungewöhnlich.“ Möglicherweise versuchen es Zelasko und sein Anwältin nun noch einmal in der nächsten Instanz, dem Michigan Supreme Court. Wie der halbierte Lottogewinner selbst auf das Urteil reagierte, ist nicht bekannt, für die drei Kinder dürfte jedenfalls dabei herausspringen, dass sie bei beiden Eltern ähnlich luxuriöse Unterkünfte vorfinden.