Getönte Sonnenbrillengläser: Das bewirken die einzelnen Farben

An Sonnenbrillen mit farbigen Gläsern führt 2018 kein Weg vorbei. Bella Hadid präsentierten den ganzen Sommer über stolz ihre rot getönte Matrix-Sonnenbrille, Brad Pitt ist sowieso fast nie ohne farbige Gläser unterwegs und auch Blogger-Girls wie Caro Daur haben gelb oder orange schimmernde Shades für sich entdeckt. Ob sie wohl wissen, dass die farbigen Tönungen nicht nur Fashion-Funktionen haben? Warum eine spezielle Tönung sinnvoll ist, was welche Farbe bewirkt und mit welcher Nuance du den besten (und stylishsten!) Durchblick hast.

Auf dem Runway von Tod’s trägt Bella Hadid diese getönte Sonnenbrille, die auch privat zu ihrem Lieblings-Accessoire avancierte. (Bild: Getty Images)
Auf dem Runway von Tod’s trägt Bella Hadid diese getönte Sonnenbrille, die auch privat zu ihrem Lieblings-Accessoire avancierte. (Bild: Getty Images)

Zunächst einmal: Sonnenbrille ist nicht gleich Sonnenbrille. Es gibt Brillen mit einfacher Tönung, mit Verlaufstönung, selbsttönenden und polarisierenden Gläsern – und jede Tönungsart hat andere Funktionen. So sind zum Beispiel zum Autofahren besonders Brillen mit Verlaufstönung geeignet, da diese im oberen Bereich über einen starken Blendschutz verfügen, während man durch den unteren, nicht getönten Teil ganz normal und natürlich sehen kann.

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Auch selbsttönende Brillen eignen sich für Autofahrten gut, besonders im Winter: Die Gläser reagieren auf das einfallende Licht und passen den Grad der Tönung an die Lichtintensität an. Für Aktivitäten am Wasser oder bei Schnee sind polarisierende Gläser optimal: Durch den integrierten Polfilter werden Reflexionen minimiert, die entstehen, wenn Sonnenstrahlen auf spiegelnde Oberflächen treffen. Ein Nachteil des Polfilters: Er behindert die Sicht auf Navigationssysteme – LCD-Bildschirme können beim Blick durch polarisierende Gläser schwarz erscheinen. Deshalb beim Autofahren lieber auf andere Tönungsarten zurückgreifen.

Bloggerin Caro Daur trägt eine Sonnenbrille mit polarisierenden Gläsern. (Bild: Getty Images)
Bloggerin Caro Daur trägt eine Sonnenbrille mit polarisierenden Gläsern. (Bild: Getty Images)

Soweit die Basics. Weiter geht’s: Denn hast du dich für eine Tönungsart entschieden, kommt als nächstes die Farbauswahl dran – und die sollte nicht nur von deinen persönlichen Farbvorlieben bestimmt sein.

Die richtige Farbe für jede Aktivität

Generell sorgen farbige Gläser dafür, dass du auch bei grellem Licht relativ natürlich sehen kannst, außerdem verstärkt sich die Kontrastwahrnehmung. Die einzelnen Farben haben jedoch noch weitere, spezifischere Funktionen:

Brillengläser in Rot, Pink und Orange

Sie lassen das Gute-Laune-Barometer ganz schnell steigen: Sonnenbrillengläser in Pink. (Bild: Getty Images)
Sie lassen das Gute-Laune-Barometer ganz schnell steigen: Sonnenbrillengläser in Pink. (Bild: Getty Images)

Im Sommer 2018 waren sie überall zu sehen: Brillengläser in warmen Farben wie Rot und Orange. Diese Shades eignen sich super, um Sport im Freien zu treiben, weil sie besonders in grüner Umgebung die Kontraste steigern.

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Außerdem sorgen sie, sofern die Tönung nicht zu dunkel ist, auch im schattigen Wald für optimale Sicht, weil sie Licht und Schatten optimal ausgleichen. Joggen, Radfahren, Klettern, Skifahren – orangefarbene und rote Gläser eignen sich für alle Aktivitäten in der Natur mit hohem Bewegungspotenzial.

Brillengläser in Gelb

Die besten Shades für Nachteulen und bei schwierigen Lichtverhältnissen wie Nebel oder Dämmerung. Gelb getönte Gläser filtern außerdem von elektronischen Geräten ausgehendes blaues Licht und sorgen dafür, dass die Augen nicht so schnell ermüden.

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Für gute Sicht bei Nacht sollte die Tönung allerdings unter 25 Prozent betragen. Wer die Brille auch bei Tag gegen Sonneneinstrahlung tragen will, sollte sich allerdings vorher im Fachhandel beraten lassen: Oft lassen gelbe Gläser zu viel UV-Strahlung durch und haben nur einen eingeschränkten Blendschutz.

Brillengläser in Grün, Grau und Braun

Gläser in Braun eignen sich für den Alltag bei Sonne wie Bewölkung genauso wie fürs Autofahren bei schwierigeren Lichtverhältnissen. (Bild: Getty Images)
Gläser in Braun eignen sich für den Alltag bei Sonne wie Bewölkung genauso wie fürs Autofahren bei schwierigeren Lichtverhältnissen. (Bild: Getty Images)

Brillen mit braunen, grünen und grauen Gläsern verfälschen die Farbwahrnehmung ihrer Umgebung am wenigsten, deshalb sind sie auch am weitesten verbreitet und universell einsetzbar. Gläser in diesen Farben eignen sich für den Alltag bei Sonne wie Bewölkung, für den Strand genauso wie fürs Autofahren bei schwierigeren Lichtverhältnissen. Auch vor UV-Strahlen bist du mit diesen Gläsern optimal geschützt.

Brillengläser in Blau

Die perfekte Farbe für Schnee, Nebel und Situationen mit mäßiger Lichtintensität: Durch die blauen Gläser wird der Seheindruck kontrastreicher.

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Allerdings sorgen blaue Gläser auch dafür, dass man Objekte in der Farbe Orange nicht mehr gut erkennen kann, weshalb man blaue Tönungen besser nicht im Straßenverkehr tragen sollte.

Wie intensiv darf die Brille getönt sein?

Optiker und Fachhandel können am besten beraten, wenn es um die Tönungsintensität der Brille geht. Wichtig ist sie deshalb, weil sie – unabhängig von der Farbe – den Blendschutz und damit deine Sehqualität bestimmt:

  • 10 Prozent Intensität sind ausreichend für trübes Wetter und fürs ganztägige Tragen bei lichtempfindlichen Augen. Grelles Kunstlicht wirkt so weniger hell.

  • 30-50 Prozent Intensität reichen aus für wenig Sonne und im Flachland, wenn nur leichter Blendschutz benötigt wird.

  • 75 Prozent ist optimal für den klassischen deutschen Sommer und bietet mittleren Blendschutz.

  • 85 Prozent Intensität benötigst du für den Urlaub in sonnigen Ländern sowie im Schnee und in den Bergen.