Yahoo Nachrichten Getränke-Riese bleibt bei Preisen hart: Rewe-Kunden stehen jetzt vor leeren Regalen
Trotz Absatzeinbußen hält ein großer Getränkehersteller an Preiserhöhungen fest. Bei Rewe stehen viele Kunden nun vor leeren Regalen.
Der Safthersteller Eckes-Granini will trotz sinkender Absatzzahlen in Deutschland die Preise für Säfte, vor allem für Orangensäfte, erhöhen. Firmenchef Lars Wagener verhandelt derzeit mit verschiedenen Handelskonzernen über neue Preisschwellen für das Jahr 2025.
Mit dem Handelsriesen Rewe konnte sich Eckes-Granini bislang nicht einigen, wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet. Die Rewe-Zentrale informierte deshalb kürzlich ihre Filialen, dass die Säfte von Eckes-Granini bald ausverkauft sein könnten. In vielen Märkten sind bereits erste Lücken in den Regalen zu sehen. "Ich kann den 100-prozentigen Orangensaft nicht mehr mit anderen Säften zusammen vermarkten", sagt Firmenchef Lars Wagener der Zeitung.
Hauptursache für den drastischen Preisanstieg bei Orangensaftkonzentrat seien die Folgen des Klimawandels, die in Brasilien immer wieder zu Missernten führen. Seit 2020 ist der Preis für Orangensaftkonzentrat um mehr als 450 Prozent gestiegen. Aufgrund dieser Entwicklungen und rückläufiger Absatzzahlen leidet die Profitabilität von Eckes-Granini seit fast zwei Jahren.
Eckes-Granini: Trotz Absatzeinbußen will der Safthersteller die Preise erhöhen
Der Umsatz der Eckes-Granini-Gruppe stieg im vergangenen Jahr um 7 Prozent auf 983 Millionen Euro, obwohl der Absatz um 8 Prozent zurückging. Unter dem Strich blieb das Unternehmen laut Wagener profitabel. Für das laufende Jahr rechnet Eckes-Granini wieder mit einem Gewinn. Im vergangenen Jahr war das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) drastisch von 55 auf 2 Millionen Euro eingebrochen, nachdem es 2016 noch über 80 Millionen Euro betragen hatte.
Eckes-Granini verzeichnet in diesem Jahr deutliche Absatzverluste auf dem Heimatmarkt. Laut NielsenIQ ging der Absatz des Unternehmens aus Gauting in der Kategorie Fruchtsaft/Fruchtnektar seit Jahresbeginn um 14,3 Prozent zurück, während der Gesamtmarkt nur rund 6 Prozent verlor. Auch beim Umsatz schnitt Eckes-Granini mit einem Plus von 0,4 Prozent schlechter ab als der Markt, der um 6 Prozent zulegte.
Der Anteil Deutschlands am Gesamtumsatz liegt derzeit unter 30 Prozent. Wagener: "Wir möchten natürlich, dass auch dieser Anteil seinen Beitrag zur Profitabilität leistet." Unter den gegebenen Umständen werde der Anteil aber weiter sinken. Im Juli hatte der langjährige Deutschland-Chef Kay Fischer das Unternehmen überraschend verlassen. Sein Posten ist seitdem unbesetzt.
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