Getreidefrachter im Schwarzen Meer von Rakete getroffen
Eine mutmaßlich russische Rakete hat einen Getreidefrachter im Schwarzen Meer getroffen. Der unter türkischer Flagge fahrende Frachter war mit Getreide aus der Ukraine beladen und befand sich auf dem Weg nach Ägypten. Der Angriff geschah etwa 48 Kilometer vor der rumänischen Küste, teilten die Behörden in Kiew und Bukarest mit.
Von ukrainischer Seite verlautete, die Rakete sei von einem russischen strategischen Bomber abgefeuert worden.
Auf Facebook postete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, es habe bei dem Vorfall keine Opfer gegeben. Von seinem Büro bereitgestellte Fotos zeigen erhebliche Schäden an Teilen des Schiffes.
Der Angriff erfolgte außerhalb der Hoheitsgewässer, aber innerhalb der ausschließlichen maritimen Wirtschaftszone Rumäniens.
Rumäniens Verteidigungsminister Angel Tîlvăr kommentierte den Vorfall mit den Worten, das Schwarze Meer sei „kein Raum der Zusammenarbeit mehr – sondern ein Kriegsschauplatz“.
„Rumänien verurteilt die grundlose und illegale russische Aggression gegen das ukrainische Volk aufs Schärfste, insbesondere die Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung und Infrastruktur“, sagte er.
Auch Rumäniens Außenministerium verurteilte den Angriff und nannte ihn eine „beispiellose Eskalation“ des russischen Krieges in der Ukraine.
„Ein absichtlicher Angriff auf ein Frachtschiff stellt einen schweren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar, das die Kriegsführung auf See regelt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministreiums.
Auch die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget A. Brink, verurteilte den Angriff und nannte ihn „eine Eskalation und einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht, der die globale Nahrungsmittelsicherheit bedroht“.
Moskau erklärte, es habe keine Informationen über einen Angriff. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldet, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow: „Der Kreml ist nicht mit den Anschuldigungen aus Kiew vertraut, Russland solle ein Getreideschiff im Schwarzen Meer angegriffen haben.“