Gezähmte Wildsau Rillette darf vorerst bei Besitzerin in Frankreich bleiben
Die zahme Wildsau Rillette muss nun doch nicht eingeschläfert werden, sondern darf vorerst bei ihrer Besitzerin bleiben. Die Französin Élodie Cappé zeigte sich am Donnerstag nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Châlons-en-Champagne erleichtert. "Wir sind sehr glücklich", sagte sie und zeigte sich hoffnungsvoll, dass die Behörden ihr letztlich dauerhaft erlauben werden, das Tier zu behalten.
Cappé hatte das Wildschwein aufgenommen, das ihr im April 2023 im Alter von etwa einem Monat zugelaufen war, und ihr ausgerechnet den Namen einer Fleischkonserve gegeben. Mittlerweile wiegt die Sau etwa 100 Kilo und lebt in einem eigenen Gehege auf dem Grundstück ihrer Besitzerin, die einen Reitstall leitet. Drei Mal hatte Cappé versucht, dem gezähmten Wildschwein die notwendigen Papiere zu beschaffen.
Der Präfekt des Départements Aube hatte Ende November angeordnet, das Tier in ein auf die Dressur von Filmtieren spezialisiertes Tierheim zu bringen. Anderenfalls müsse es eingeschläfert werden. Dies hatte eine Welle der Entrüstung über die Landesgrenzen hinweg ausgelöst.
Tierschützerin Brigitte Bardot hatte öffentlich um "Gnade" für Rillette gebeten. Am vergangenen Samstag beteiligten sich etwa 500 Menschen an einem Solidaritätsmarsch für Rillette, unter ihnen mehrere Prominente.
Cappés Anwalt Karl Burger - der rein zufällig wie das Wildschwein den Namen einer Fleischspezialität trägt - verwies darauf, dass Rillette geimpft und sterilisiert sei. Das Gericht urteilte nun, dass der Präfekt den Fall in einem Monat erneut begutachten soll.
kol/mid