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Geziegeltes Nazi-Symbol: Gerichtsverfahren gegen Dachdecker

Ein Dachdecker muss 1400 Euro Strafe zahlen, weil er während seiner Arbeit auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses in Koblenz ein riesiges  Hakenkreuz hinterließ - vier Meter breit und vier Meter hoch. Das berichtete die "Rhein-Zeitung". Der 48-Jährige behauptete zuerst, das Symbol sei gar keine Absicht gewesen - er habe eigentlich ein Kleeblatt ziegeln wollen. Später nahm er seinen Einspruch gegen die Anklage jedoch zurück.

Am 22. August 2011 traute eine Frau ihren Augen nicht, als sie aus dem Schlafzimmerfenster ihrer Wohnung im Koblenzer Stadtteil Rübenbach sah. Etwa 20 Meter entfernt prangte auf dem Dach eines Hauses ein großes, rotes Hakenkreuz. Die Frau erstattete Anzeige, und die Polizei ordnete die sofortige Entfernung des Nazi-Symbols an.

Nun wurde dem verantwortlichen Dachdecker der Prozess gemacht, wie die Rhein-Zeitung berichtet. Vor dem Koblenzer Gericht trug er seine  - im wahrsten Sinne des Wortes unglaubliche - Version der Geschichte vor: Er habe auf dem Hausdach einige Ziegel austauschen sollen. Da er gewusst habe, dass in einer der Wohnungen ein Krebskranker lebt, habe er ein vierblättriges Kleeblatt für ihn ziegeln wollen. Dieses sollte dem Mann Glück bringen. Der Handwerker erzählte weiter, er habe zuerst einmal die Eckpunkte für das Kleeblatt angebracht und sei zum Zeitpunkt der Anzeige noch nicht fertig gewesen - das unvollendete Kleeblatt habe demnach nur zufällig die Form des verbotenen NS-Symbols gehabt. „Ein Hakenkreuz? Vielleicht sieht es so aus. Aber es ist keines“, zitiert die „Rhein-Zeitung“ den 48-jährigen Mann.

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Die Kleeblatt-Geschichte glaubte dem Dachdecker im Gerichtssaal jedoch keiner. Nachdem man ihm geraten hatte, seinen Einspruch zurückzunehmen, willigte der Mann schließlich ein. Er muss 1.400 Euro Strafe zahlen. Ein Bild des Dachdecker-Machwerks sehen sie hier.


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