"Gezwungen, alles da zu lassen": Afghanen flüchten aus Pakistan

Behörden in Afghanistan haben einige Kilometer vom Grenzübergang Torkham, an der afghanisch-pakistanischen Grenze, ein Registrierungszentrum und ein provisorisches Lager eingerichtet. Dort sollen Rückkehrer aus dem Nachbarland vorübergehend untergebracht werden, während sie auf ihre Registrierung warten.

"Wir hatten ein Haus gebaut, sie haben uns gezwungen, alles zurückzulassen, wir haben die Hälfte unserer Kleidung mitgenommen und andere Hälfte dagelassen. Wir haben so viel durchgemacht, dass ich immer noch zittere, und wir haben alles zurückgelassen und sind gekommen", erklärt eine 45-jährige Frau.

Tausende afghanische Flüchtlinge haben Islamabad verlassen, nachdem die pakistanische Regierung angekündigt hatte, die rund 1,7 Millionen Afghanen, die sich ohne Papiere in Pakistan aufhalten, festzunehmen und abzuschieben, wenn sie nicht bis zum 1. November freiwillig ausreisen würden. Seit dem Ultimatum haben nach offiziellen Angaben mehr als 165.000 Menschen in Richtung Afghanistan das Land verlassen.

Insgesamt leben rund 4,4 Millionen afghanische Geflüchtete in Pakistan. Nachdem die Frist verstrichen war, begann die Polizei damit, die Afghan:innen, die nicht ausgereist waren, festzunehmen.

Gemeinnützige Organisationen forderten ein Ende der Abschiebungen und wiesen darauf hin, dass die Lebensbedingungen in Afghanistan wegen der jüngsten Erdbeben und humanitären Lage zu Beginn des Winters äußerst schwierig seien und viele von den Taliban verfolgt werden könnten.